Frühjahrsentwicklung des Bienenvolks
Sobald es wärmer wird startet mit den Reinigungsflügen (Tage mit ca. 10°C Außentemperatur) und den ersten Pollenangeboten (z.B. Schneeglöcken, Hasel, Winterheide, Winterling etc.) die Frühjahrsentwicklung der Bienen. Wenn gegen Anfang bis Ende März die ersten warmen sonnigen Tage mit deutlich mehr als 10°C im Schatten anbrechen, ist es Zeit für die „Frühjahrsdurchsicht„. Ansonsten soll man es noch bei Fluglochbeobachtungen, Gemüllbetrachtung (auf dem Schieber, den man ggf. ein paar Tage vorher eingeschoben hat), oder bei der Futterkontrolle über leichtes Anheben (falls man das nach etwas Erfahrungen einschätzen kann) belassen. Hat man bei einzelnen Völkern das Gefühl einer Notsituation (sehr leicht, evtl. zu wenig Futter) oder dass sie tot sind (kein Bienenflug, obwohl die anderen Bienen fliegen), kann man nach der Überprüfung, ob das Flugloch frei ist (nicht durch tote Bienen verstopft) ggf. doch in das Volk sehen (bei über 10°C).
Ist ein Volk tot, sollte eine „Totenschau“ vorgenommen werden, um die Ursache zu ermitteln. Wichtige Tipps und Hinweise dazu gibt der Beitrag „Mein Volk ist tot – wieso?“ (bieneundnatur.de).
Wenn die Völker sich jetzt im Frühjahr beginnen rasant zu entwickeln, benötigen sie viel mehr Futter. Deshalb besteht jetzt ein hohes Risiko, dass sie bei Futtermangel verhungern, oder bei zu weitem Abstand des Futters vom Brutnest bei einer längeren Kälteperiode einen Futterabriss erleiden (und deshalb verhungern). Deshalb sollte bei entsprechend warmen Tagen die „Frühjahrsdurchsicht“ nicht zu spät erfolgen, da dies die Möglichkeit zum Gegensteuern und Retten ggf. bedrohter Völker gibt. Außerdem besteht die Möglichkeit die Frühjahrsentwicklung schwächerer Völker (Aufsetzen auf Stärkere) positiv zu beeinflussen.
Fundierte, im wesentlichen textliche Informationen dazu sind auf „die-honigmacher.de“ zu finden:
- „Das Jahr beginnt – der Vorfrühling„, Erläuterungen zum „Erwecken“ des Bienenvolks in den Frühling, sowie dessen erste Entwicklungsschritte.
- „Kontrolle der Vorräte„, hier geht es nicht nur um die Vorräte, sondern darum, ggf. Notsituationen „gefährdete Bienenvölker“ (Futtermangel, verstopftes Flugloch, schwaches Volk u.a.) zu erkennen und ggf. noch einzugreifen.
- „Frühling„, Erläuterungen zur „Durchlenzung / Generationswechsel“ und zum Völkeraufbau im Frühjahr.
- „Raum geben und Raum nehmen“ (die-honigmacher.de) erläutert das Raummanagement in der Magazin-Imkerei, welche das ganze Jahr (also auch bereits mit der Frühjahrsentwicklung eine Rolle spielt). Konkret wird es an der Betriebsweise mit 1-2 Brutzargen erklärt, wobei das Grundprinzip bei der Betriebsweise mit einer Zarge mit „angepasstem Brutraum“ ähnlich ist.
Sonstiges:
- Bei der Betriebsweise mit „angepasstem Brutraum“ ist es während der Frühjahrsentwicklung wichtig, nach dem „Schieden“ (siehe Frühjahrsdurchsicht) den Zeitpunkt für das Aufsetzen des Honigraums nicht zu verpassen, da das bei dieser Betriebsweise zeitiger notwendig ist (bevor die Bienen beginnen, die Tracht ggf. hinter dem Schied einzutragen). Mit Beginn der Salweidenblüte sollte deshalb der erst Honigraum drauf sein/drau kommen.
Kommentare/Hinweise:
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