Archiv der Kategorie: Bienenjahr

Das Bienenjahr mit seinen Tätigkeiten, entlang der Monate bzw. Vegetationsphasen

Frühjahrsdurchsicht

Die Frühjahrsdurchsicht des Bienenvolks

Die Frühjahrsdurchsicht ergibt Klarheit, wie die Bienen-Völker über den Winter gekommen sind und wie stark sie sind. Dies ist auch der Zeitpunkt, ihre Frühjahrsentwicklung ggf. mit geeigneten Maßnahmen zu unterstützen.

Eine „einfache Volkdurchsicht“ im Frühjahr, sehr schön erklärt, auf einer Zanderbeute (mit einer Brutzarge) zeigt folgendes Video (Dauer 7:15 min):

„Einengen/Schieden der Bienenvölker“ ist ein Video zur Betriebsweise mit „angepassten Brutraum“ (Dadant, 1 1/2 DNM ist ähnlich) welches die Durchsicht und das „Einengen des Brutraums“ sehr ausführlich (und deutlich) zeigt. (Dauer 12:15 min):

Bienen im Frühjahr mit Schied einengen“ (bieneundnatur.de) ist ein guter Beitrag zum Thema, mit weiteren ergänzenden Betrachtungen.

In beiden Videos, war bei den Völkern alles „ok“ und keine „Sondermaßnahmen“ waren erforderlich. Dies muss aber nicht immer der Fall sein.

Einige Aufgaben der Frühjahrsdurchsicht sind dabei auch unabhängig davon, welche Betriebsweise man in seinen Magazinbeuten gewählt hat.

Auf „die-honigmacher.de“ gibt es fundierte, recht ausführliche (vor allem textliche) Informationen zur Frühjahrsdurchsicht und dem dafür sinnvollen Wissen:

  • Ein- und Auswintern„, warum die Frühjahrsdurchsicht nicht zu zeitig stattfinden sollte, könnt Ihr hier dem Abschnitt „Auswintern“ entnehmen.
  • Gemüll-Kontrolle„, zuerst mit der Durchsicht der Bodeneinlage/des Schiebers zu beginnen, ehe man das Volk öffnet, macht Sinn, da man hier einen ersten Eindruck bekommt, wo das Volk sitzt, ob es schon brütet (man findet farblose Wachsplättchen) und weitere Vermutungen zu erhalten, was die Durchsicht dann bestätigt (oder auch nicht)
  • Völkerkontrolle – Frühjahrsdurchsicht“ (mit Video zur „Frühjahrskontrolle mit Entnahme einer Futterkranzprobe“ – Magazin, einzargiger Brutraum). An einem möglichst warmen und sonnigen Tag (deutlich über 10°C im Schatten) sollte die Frühjahrsdurchsicht erfolgen, um Schäden zu beseitigen und das Volk auf das Frühjahr vorzubereiten, ggf. den „Brutraum einzuengen“ (Betriebsweise mit „angepasstem Brutraum“).
  • Raum geben – Brutraum erweitern und Honigraum aufsetzen„, im Frühjahr kommt es sehr auf das Wetter und die Brutentwicklung an, um den richtigen Zeitpunkt zur Erweiterung zu finden.

Was lässt sich bei der Frühjahrsdurchsicht noch erledigen?

Wenn es ein schöner warmer Tag ist, kann man die Durchsicht auch gleich richtig machen:

  • Die Böden reinigen (tote Bienen entfernen, Reste von Wachs und Gemüll entfernen, auskehren/auskratzen), Brutzarge währen der Zeit z.B. auf dem Deckel abstellen
  • Futterwaben in „futterknappe Völker“ geben, aus Völkern, die sehr viel Futter übrig haben.
  • brutnahe Futterwaben ankratzen um Frühjahrsentwicklung noch etwas zu beschleunigen (oder Futterwaben hinter dem Schied ankratzen – bei angepasstem Brutraum)
  • schwache Völker auf jeweils ein starkes Volk aufsetzen, damit es vom starken Volk mit gewärmt und unterstützt wird und somit schneller stark wird, als allein. (starke Volk bleibt unten, Absperrgitter darüber und schwaches Volk oben drauf, für ca. 3-4 Wochen)
  • evtl. Propolis und Wachsverbauungen abkratzen, damit Waben auf den Auflageschienen wieder besser gleiten.
  • sollte ein totes Volk (Winterverlust) erst jetzt bemerkt werden, dieses entfernen und versuchen, die Ursache zu ergründen , siehe auch „Totenschau halten“ (die-honigmacher.de). Je nach Ursache und Zustand sollten die enthaltenen Futterwaben entweder eingeschmolzen oder vernichten werden, oder können weitergenutzt werden.
  • Verkotete Waben – was tun?“ (bieneundnatur.de) erläutert, wie mit verkoteten Waben weiterverfahren werde sollte (z.B. aus toten Völkern)

Kommentare/Hinweise:
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Frühjahrsentwicklung

Frühjahrsentwicklung des Bienenvolks

Biene -Winterling-Frühjahrsentwicklung
Winterlinge mit Biene, Start der Frühjahrsentwicklung

Sobald es wärmer wird startet mit den Reinigungsflügen (Tage mit ca. 10°C Außentemperatur) und den ersten Pollenangeboten (z.B. Schneeglöcken, Hasel, Winterheide, Winterling etc.) die Frühjahrsentwicklung der Bienen.  Wenn gegen Anfang bis Ende März die ersten warmen sonnigen Tage mit deutlich mehr als 10°C im Schatten anbrechen, ist es Zeit für die „Frühjahrsdurchsicht„. Ansonsten soll man es noch bei Fluglochbeobachtungen, Gemüllbetrachtung (auf dem Schieber, den man ggf. ein paar Tage vorher eingeschoben hat), oder bei der Futterkontrolle über leichtes Anheben (falls man das nach etwas Erfahrungen einschätzen kann) belassen.  Hat man bei einzelnen Völkern das Gefühl einer Notsituation (sehr leicht, evtl. zu wenig Futter) oder dass sie tot sind (kein Bienenflug, obwohl die anderen Bienen fliegen), kann man nach der Überprüfung, ob das Flugloch frei ist (nicht durch tote Bienen verstopft) ggf. doch in das Volk sehen (bei über 10°C).

Ist ein Volk tot, sollte eine „Totenschau“ vorgenommen werden, um die Ursache zu ermitteln. Wichtige Tipps und Hinweise dazu gibt der Beitrag „Mein Volk ist tot – wieso?“ (bieneundnatur.de).

Durchsicht Bienenvolk (4722070084)
angepasster Brutraum – DNM 1 1/2, mit Schied

Wenn die Völker sich jetzt im Frühjahr beginnen rasant zu entwickeln, benötigen sie viel mehr Futter. Deshalb besteht jetzt ein hohes Risiko, dass sie bei Futtermangel verhungern, oder bei zu weitem Abstand des Futters vom Brutnest bei einer längeren Kälteperiode einen Futterabriss erleiden (und deshalb verhungern). Deshalb sollte bei entsprechend warmen Tagen die „Frühjahrsdurchsicht“ nicht zu spät erfolgen, da dies die Möglichkeit zum Gegensteuern und Retten ggf. bedrohter Völker gibt. Außerdem besteht die Möglichkeit die Frühjahrsentwicklung schwächerer Völker (Aufsetzen auf Stärkere) positiv zu beeinflussen.

Fundierte, im wesentlichen textliche Informationen dazu sind auf „die-honigmacher.de“ zu finden:

  • Das Jahr beginnt – der Vorfrühling„, Erläuterungen zum „Erwecken“ des Bienenvolks in den Frühling, sowie dessen erste Entwicklungsschritte.
  • Kontrolle der Vorräte„, hier geht es nicht nur um die Vorräte, sondern darum, ggf. Notsituationen „gefährdete Bienenvölker“ (Futtermangel, verstopftes Flugloch, schwaches Volk u.a.) zu erkennen und ggf. noch einzugreifen.
  • Frühling„, Erläuterungen zur „Durchlenzung / Generationswechsel“ und zum Völkeraufbau im Frühjahr.
  • Raum geben und Raum nehmen“ (die-honigmacher.de) erläutert das Raummanagement in der Magazin-Imkerei, welche das ganze Jahr (also auch bereits mit der Frühjahrsentwicklung eine Rolle spielt). Konkret wird es an der Betriebsweise mit 1-2 Brutzargen erklärt, wobei das Grundprinzip bei der Betriebsweise mit einer Zarge mit „angepasstem Brutraum“ ähnlich ist.

Sonstiges:

  • Bei der Betriebsweise mit „angepasstem Brutraum“ ist es während der Frühjahrsentwicklung wichtig, nach dem „Schieden“ (siehe Frühjahrsdurchsicht) den Zeitpunkt für das Aufsetzen des Honigraums nicht zu verpassen, da das bei dieser Betriebsweise zeitiger notwendig ist (bevor die Bienen beginnen, die Tracht ggf. hinter dem Schied einzutragen).  Mit Beginn der Salweidenblüte sollte deshalb der erst Honigraum drauf sein/drau kommen.

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