Alle Beiträge von liesch
Blühflächen
Blühflächen für den Insektenschutz – Eine Einführung
„Bienenweiden“ ist ein gutes Einstiegsvieo in die Blühflächen-Thematik (wildbee.ch, Dauer: 5:29 min)
Das Projekt „Bienenweide“ (die-honigmacher.de) beschäftigt sich ausführlich mit dem Thema aus Sicht der Honigbiene. Viele dieser ausführlichen Text- und Bildinformationen sind auch für Wildbienen übertragbar.
Viele denken bei Blühflächen für den Insektenschutz an die typischen „Randblühstreifen“ an Feldern, die blühenden Kreisverkehre oder die Mohn- und Kornblumen im Getreidefeld. Das ist natürlich schön anzusehen und bis zu einem gewissen Grad auch sinnvoll. Aber bis zu welchem Grad ist das sinnvoll und: „Ist das Alles?“
Ist es wirklich sinnvoll, über Crowdfunding 10-20 Hektar einjährige Blühfläche „am Stück“ zu finanzieren, oder ist das weitgehend (90%) herausgeworfenes Geld?
Wenn es um nachhaltige Blühflächen mit möglichst hohem Nutzen für die Insekten geht, spielen noch viele andere Fragen eine Rolle:
- Wann gibt es ein Überangebot an Futter (Pollen + Nektar) und wann gibt es einen Mangel? Eine Überbrückung der Mangelzeiten hilft logischerweise mehr, als noch mehr Angebot in „Überflusszeiten“.
- Welche Futterquellen gibt es? Das sind mit Sicherheit nicht nur einjährige Blühpflanzen, sondern auch viele mehrjährige „Stauden“, „Zwiebel- und Knollen-Pflanzen“, „Strauch-, Busch- und Hecken-Pflanzen“, sowie Bäume. Wie eränzen diese sich optimal? Gibt es auch wichtige Futterquellen, die gar nicht „blühen“?
- Können sich die Insekten in der Nähe des Futter-Angebots entsprechend vermehren (nisten) und überwintern? Sicher ist es suboptimal die Population den Sommer über „hochzupäppeln“ und dann im Herbst „totzumähen“, „todzumulchen“ oder „umzupflügen“. Mit welchen Nist- und Überwinterungsangeboten (z.B. Nisthilfen) kann sinnvoll unterstützt werden?
- Bauen wir Inseln, die die Insekten entweder nicht erreichen oder nicht wieder verlassen können? Haben wir geeignete „Ausbreitungskorridore“, damit die Insekten das „Inselparadies“ erreichen und auch wieder verlassen können, z.B. bevor es untergepflügt oder gemäht werden muss ?
- Haben alle schon „vor ihrer Haustür gekehrt“, ehe sie nur über die Landwirte schimpfen und gute Vorschläge „aus der Ferne“ machen? Wie sieht es in der eigenen Stadt, Gemeinde, dem Garten, dem Vorgarten, dem Balkon, den Bundes- und Landesflächen entlang öffentlicher Wege und Straßen in Stadt und Land aus?
- Was können alle gemeinsam tun, statt immer nur mit dem Finger auf „Die Anderen“ zu zeigen? Warum sollten Landwirte „hurra“ rufen und ihre Existenz gefährden, wenn in den Städten die „Grünflächenämter“ mit zahlreichen Gründen „rumzicken“, während es bei den Bäuerinnen um Flächen geht, die die wachsende Menschheit ernähren (oder mit Energie versorgen)?
Diese Fragen sind evtl. noch recht einfach zu beantworten, aber die nachhaltige Lösung erfordert neben einem umfangreicheren Wissen und dem prinzipiellen Willen auch viele Mitmacher, in Stadt und Land, die das umsetzen, also mit anpacken und es Realität werden lassen.
Deshalb spielen folgende Themenkomplexe für nachhaltige Blühflächen in Stadt und Land eine wichtige Rolle:
- Wissen zu Bienen, Wildbienen, Hummeln, Schmetterlingen und Insekten
- Blühflächen – Möglichkeiten in Stadt und Land (was für Potentiale gibt es)
- Pollen und Nektar (die beiden „Futter-Arten“)
- Trachtkalender, Trachtfließband (kontinuierliches Futterangebot vom Frühjahr bis in den Herbst)
- Trachtpflanzen – auch für Wildbienen, Schmetterlinge und sonstige Insekten (Welche Pflanzen blühen wann? Welche Standortbedingungen benötigen sie und welches Futter für welche Insekten liefern sie.)
- Nisthilfen und Überwinterungsmöglichkeiten (Unterstützung für die Vermehrung und Überwinterung)
- Ausbreitungskorridore in Stadt und Land
Und wir brauchen die Projekte, an denen sich viele „Stake-Holder“ beteiligen, um Sinnvolles in der Praxis umzusetzen (also sinnvolle, erfolgreiche und nachhaltige Pilotprojekte in „die Breite“ zu bringen), wie z.B.:
- Winterling-Aktion (April/Mai, „lebenswertes Chemnitz“)
- Frühblüher – Mitmach – Aktion (Okt./Nov., „lebenswertes Chemnitz“)
Allgemeine Informationsquellen zu Blühflächen:
- „Blühflächen anlegen“ ist eine sehr gute textliche und bildliche Anleitung zum Anlegen von Blühflächen und Blumenwiesen, gut getrennt nach „einjährigen“ und „mehrjährigen“ Blühflächen, mit Zielrichtung mehr in der Stadt und Kommune (Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV))
- Eine kompakte einfache textliche Einführung zu „Blühstreifen“ (wildackersaaten.de)
Kommentare/Hinweise:
Ergänzungs- o. Änderungsvorschläge hier im biMOOC-Forum (oncampus) direkt zu diesem Inhalt, oder als eMail (unbedingt mit dieser URL) an uns Autoren.
Pollen & Nektar
Bedeutung von Pollen und Nektar für Wildbienen und Insekten
Begriffserklärung auf Wikipedia:
Pollen enthält einen relativ hohen Eiweisanteil. Dieser wird von vielen Insekten (auch den Honigbienen) als Eiweisversorgung, vor allem zur Aufzucht der Brut verwendet.
Nektar und Honigtau sind reich an Zuckerverbindungen. Dieser Zucker dient den Insekten hauptsächlich als Energie-Quelle.
Die Bedeutung von Pollen und Nektar, insbesondere auch für Wildbienen, ist sehr schön (und auch, aber nicht nur, kindgerecht) in dem Video „Pollen und Nektar / Bestäubung und Lebensmittel“ dargestellt (wildbee.ch, Dauer 6:25 min):
Die unterschiedlichen „Bienenweidepflanzen“ und „Trachtpflanzen“ unterscheiden sich hinsichtlich ihres Potentials an Pollen und Nektar. Manche geben nur Pollen, Andere wieder besonders viel Nektar.
Wildbienen brauchen für Ihre Brut/Nachkommen sehr große Mengen an Pollen und für sich selbst den Nektar als Energiequelle, z.B. zum Fliegen.
Wildbienen haben oft nur eine begrenzte Lebenszeit im Jahr. Die meisten sehen z.B. ihre Nachkommen nie. Deshalb benötigen viele Arten zu bestimmten Zeiträumen besonders viel Pollen und zu anderen, in denen z.B. die Honigbienen noch aktiv sind, nicht mehr. Außerdem gibt es Wildbienenarten, die nur auf wenige oder einzelne Pflanzenarten spezialisiert sind, weshalb eine große Pflanzenvielfalt mit dem entsprechenden Pollenangebot besonders nützlich ist.
Kommentare/Hinweise:
Ergänzungs- o. Änderungsvorschläge hier im biMOOC-Forum (oncampus) direkt zu diesem Inhalt, oder als eMail (unbedingt mit dieser URL) an uns Autoren.
Geschützt: Landwirtschaft
Natur – Stadt – Land
Blühflächen – Möglichkeiten in Stadt und Land
Oft wird zu einseitig gedacht, wenn es um Insekten- und Bienenschutz durch Blühflächen geht. Hier werden über die nächsten Jahre Ideen und Beispielprojekte für Blühflächen in Stadt und Land zusammengetragen: Bitte sendet uns auch Hinweise für diese Sammlung – gute Informationsquellen und Beispielprojekte.
Einen Einstieg in die Thematik in der Stadt, und dass es auch dort sehr viel Potential gibt, zeigen folgende Videos:
„Statt Thuja: Warum Sie heimische Hecken pflanzen sollten“ (MDR Garten, Dauer: 2:57min):
Oder „Gärten des Grauens: Wie Schotter das „wilde Leben“ zerstört“ (FAZ, Dauer: 2:21 min)
Stadt bzw. Ortschaft:
Einige Ansatzpunkte für Städte und Gemeinden sind im „Weißbuch Stadtgrün“ (Downloadlink des PDF-Dokuments, Stand 2020) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) zu finden.
In nachfolgender Aufzählung sollen möglichst konkrete Beispiele gesammelt werden.
- Öffentliche, kommunale Grünflächen
- Parkflächen
- genossenschaftliches Wohen und Mehrfamilienhaus-Anlagen
- Kleingärten
- Hausgrundstücke
- Hecken
- Blühhecken, Wildfruchthecken (Kornelkirsche etc.)
- Efeu / Winterjasmin – Hecke
- Flechthecke (Video: „Hecken einmal anders“, 5:48 min)
- Randstreifen an Wegen und Straßen
- Schallschutzmauern
- Kreisverkehre
- Parkplätze
- Dächer und Fassaden
- Brachflächen , Industriebrachen
- Balkone
Land:
- Naturschutzgebiete
- Randstreifen an Wegen und Straßen, (Beispielvideo: Dauer 6:27 min):
-
- Ackerrandstreifen (als „Greening“-Maßnahme), (Beispielvideo, Dauer 5:12 min):
- Hecken, „lineare oder kleinfläche Strukturelemente in der Landwirtschaft“
- „Hecken und Feldholzinseln“ , recht umfassende Information zu Sinn, Zweck, Anlage, Pflege und Pflanzenauswahl von Hecken und Feldholzinseln.
- „Hecken, Ufer- und Feldgehölze„, übersichtliche Einführung in das „Hecken-Thema“ auf dem Land (rheinische-kulturlandschaft.de)
Bekannte Herausforderungen:
- Bei „Strukturelementen“ in der Landwirtschaft, wie Hecken, Feldholzinseln, Stein- und Trockemauern u.a.: Landwirte und Bäuerinnen gehen hier ganz schnell die Gefahr ein, dass sie das, was sie hier NEU schaffen, zukünftig NIE wieder enfernen oder verlegen können! (ein echtes Hemmnis, auch wenn eigentlich der Wille da ist)
Maßnahmen, die für Stadt und Land gleichermaßen gelten könnten:
- Wiesen und Grünflächen seltener und teilweise nur partiell mähen (z.B. auch getrennt nach „Frühblüher“-Wiesen/Randstreifen und „Spätsommer“-Blühstreifen/Randblühstreifen)
- mehr Bienen- und Insektenfreundliche Pflanzen (Blumen, Büsche, Hecken, Bäume), sowie Nist- und Überwinterungsplätze für Wildbienen und Insekten in Gärten, Hausgrundstücken und Grünanlagen. Insbesondere mit Blühangeboten im zeitigen Frühjahr und Spätsommer und Herbst.
- Flächenentsiegelung wo immer möglich (z.B. Schotterflächen moderner „Zen“-Gärten).
- Ersatz von insektenfeindlichen Thuja-Hecken durch bienen- und vogelfreundlichere Varianten.
- Verringerung der durch „Mähroboter“-gepflegten Rasenflächen.
Kommentare/Hinweise:
Ergänzungs- o. Änderungsvorschläge hier im biMOOC-Forum (oncampus) direkt zu diesem Inhalt, oder als eMail (unbedingt mit dieser URL) an uns Autoren.
Geschützt: Winter
Geschützt: Spätsommer – Herbst
Geschützt: Sommer – Zuchtzeit
Geschützt: Frühling
Königinnenzucht – Material
Welche Ausrüstung, Material und Zubehör für die Königinnenzucht benötige ich?
… und welche Systeme sind zu empfehlen?
Zur Nachzucht von Königinnen sind sehr unterschiedliche Vorgehensweisen und Systeme im Einsatz. Hier wird vor allem auf „Ausrüstung“ eingegangen, für unterschiedliche Nachzuchtvarianten gemeinsam sind.
Zuchtsystem – Bestandteile
Auch wenn man nicht das gesamte Nikot-System (eines der verbreitetsten Zuchtsysteme) für die Königinnenzucht nutzt (also z.B. „umlarvt“ statt die Nikot-Zuchtkassette zu nutzen), können einige Bestandteile daraus, z.B. „Weiselnäpfe„, die „Sockel für Weiselnäpfe„, die „Weiselnapfhalter„, die „Nicot Schlupf- und Verschulkäfige„, der „Schutzblock“ (Zellenblock), der „Zellenausfressschutz“ und der „Versandt- und Zusetzkäfig“ aus diesem System genutz werden.
- Suche nach Nicot-System (Google)
- Suche nach Weiselnapf – Gießform (Google)
- Suche nach Schlupfkäfig + Verschulkäfig (Google)
- Suche nach Zusetzkäfig+Bienen (Google)
Anbrüterkasten
Einen Anbrüterkasten benötigt man um die eintägigen Maden in den Weiselnäpfen (z.B. nach dem Umlarven) von Bienen, die keine Königin haben, als Weiseln (Königinnen) anpflegen zu lassen. Solch einen Kasten kann man sich natürlich auch selbst bauen. Was eine recht elegante Lösung ist, ist einen Feglingskasten um ein „Lochbrett“ für die Weiselnapfhalter zu erweitern. So lässt sich der Feglingskasten vielfach verwenden (Schwarmfang, wenn Königin drin ist und Reste des Schwarms noch „zulaufen“ sollen, als Anbrüter, als Feglingskasten für die Bestückung der Belegstellen-Einheiten).
- Suche nach Anbrüterkasten (Google)
- Suche nach Feglingskasten (Google)
Begattungskästen
In Begattungskästen gehen die Bienenköniginnen mit einer kleineren Anzahl von Bienen ohne Drohnen in die Belegstellen zur Begattung. Typisch sind hier Einwabenkästen (EWK, mit diversem Zubehör) oder „Kieler Begattungskasten“mit diversem Zubehör. Im Kieler Begattungskasten können die Bienen nach der Begattung etwas länger verbleiben, als im EWK, da etwas mehr Platz ist. Er kann auch problemlos einzeln ohne extra Schutzkasten aufgestellt werden, nimmt aber auch mehr Platz weg als ein EWK und ist nicht so gut einsehbar.
- Suche nach EWK+Bienen+kaufen (Google)
- Suche nach Kieler Begattungskasten (Google)
Ablegerkasten
Da Ableger zu Anfang klein sind und der Erfolg noch nicht sicher, sind Beuten in „voller Größe“ für Ableger überdimensioniert (nehmen zuviel Platz weg und man würde viel mehr Beuten benötigen) . Deshalb gibt es für die Ablegerbildung spezielle Lösunge, entweder spezielle Ablegerkästen oder Systeme um die Standardbeuten mit einem anderen Boden und Trennschieds in mehrere Ableger zu unterteilen. Die zweite Variante ist im Beispiel des Seegeberger-Ablegerkastens 1 1/2 DNM realisiert. Zum Standardbeutensystem werden nur ein anderer Boden und spezielle Trennschieds benötigt, um bis zu drei Ableger gleichzeitig darin unterzubringen. Ähnliches kann man für fast alle Beutensysteme auch selber bauen.
- Suche nach Ablegerkasten (Google)
- Suche nach Segeberger Ablegerkasten 1 1/2 DNM (Google)
Königinnen-Zeichnung (Leim, Plättchen, Farbe)
Sind die neuen Königinnen da, macht es Sinn, diese zu zeichnen. Bei Standbegattung kann man dies auch erst nach dem Hochzeitsflug vornehmen. Für Belegstellen erfolgt es gleich nach dem Schlupf, bevor es zur Belegstelle geht. Wer im starken Volk eine ungezeichnete Königin finden muss (z.B. wenn eine Flugling/Brutling Schwarmverhinderung stattfinden soll), weiß eine gezeichnete Königin zu schätzen. Ob man jetzt mit nummeriertem Plättchen zeichnet oder nur mit „Jahres-Farbe“ hängt auch davon ab, ob man über die Leistungen seiner Königinnen „Buch führt“. In dem Fall sind die Nummern natürlich hilfreich. Wenn man zum Zeichnen noch eine Hilfe zum Festhalten der Königin benötigt, gibt es dafür verschiedene Geräte am Markt. Auf einem Schwammtuch mit den Fingern (leicht) festhalten geht aber nach ein wenig Übung wahrscheinlich am besten und schnellsten. Einen „Zeichengriffel“ kann man sich mit zwei Stecknadeln an beiden Seiten eines Bleistifts natürlich sehr einfach selbst basteln.
- Suche nach Abfangclip (Google)
- Suche nach Zeichenplättchen Königin (Google)
- Suche nach Opalith Leim Königin (Google)
- Suche nach Zeichengriffel Königin (Google)
- Suche nach Königinnen Farblack (Google)
Kommentare/Hinweise:
Ergänzungs- o. Änderungsvorschläge hier im biMOOC-Forum (oncampus) direkt zu diesem Inhalt, oder als eMail (unbedingt mit dieser URL) an uns Autoren.