Natürliche Holzpflege mit Bienenwachs
Bienenwachs ist für Holz ein sehr gutes natürliches Pflegemittel. Al reines Bienenwachs ist es jedoch relativ hart, wodurch es sich schwer verarbeiten lässt und auch nicht so tief ins Holz eindringt. Deshalb wird es meist in „Mischungen“ verwendet, die das Auftragen vereinfachen und die die beiden Varianten „ölen“ und „wachsen“ von Holz kombinieren.
Ein effektives und einfaches Rezept ist ein Mix aus Leinölfirnis im Verhältnis von ca. 2:1 (Öl:Bienenwachs):
- 100 ml Leinölfirnis
- 50 g Bienenwachs
Das Öl erwärmen, dann das Wachs darin schmelzen. Das Ganze verrühren und abkühlen lassen. Die fertige Mischung kann dann auf dem sauberen, trockenen und saugfähigem Holz aufgetragen und min. 3-4 Stunden (besser 2-3 Tage) einwirken gelassen. Leinölfirnis (mehrfach gekochtes Leinöl) hat den Vorteil gegenüber Leinöl, dass es deutlich schneller (Tage statt Wochen) aushärtet, was meist wünschenswert ist.
Diese Mischung lässt sich für unterschiedliches Holz varriieren:
- Leinöl/Leinölfirnis für dunkleres Holz
- Kokosöl neutral (bzw. für hellere Hölzer)
Je nach Anwendungszweck kann man für obige Mischung auch das entsprechende Öl wählen. Wer es etwas „duftig“ mag, kann auch z.B. ein paar Tropfen Orangenöl o.ä. (ca. 3-4 pro 150g) zufügen.
Außerdem kann die Mischung noch deutlich varriiert werden, je nachdem, wie man das Verhältnis zwischen „Holz wachsen“ und „Holz öhlen“ wählen möchte. Je größer der „Öl-Anteil“ ist, desto tiefer dringt die Mischung ins Holz ein und je mehr wirkt das Holz „geölt“ und weniger „gewachst“. So kann auch ein Verhältnis von 3:1 (Öl:Bienenwachs) oder sogar noch mehr, gewählt werden.
Achtung: Es gibt einen wesentlichen Unterschied zu sehr ähnlichen „Lederpflegewachsen“. Bei der Holzpflege werden Öle verwendet, die über eine Zeitspanne „elastisch aushärten“. Das sind z.B. Leinöl / Leinölfirnis (oder ein paar „Nussöle“). Die meisten Speiseöle (auch Olivenöl) bleiben flüssig, was nicht gut für den langfristigen Holzschutz ist (Details führen hier zu weit).
Beim Kokosöl habe ich keine belastbaren Quellen gefunden, ob es ähnlich aushärtet (wie Leinöl). wird aber wegen seiner fungiziten und antibakteriellen Eigenschaften und seines recht festen Zustandes bei Zimmertemperatur wohl auch nachhaltig für Holzmöbel eingesetzt, vor allem, wenn das Holz nicht so stark nachdunkeln soll (hellere Hölzer).
Bei der Lederpflege werden Öle genutzt, die auch langfristig flüssig sind (um das Leder weicher zu halten). => Doch die Mühe machen und zwei unterschiedliche „Cremes“ herstellen.