Königinnenzucht – Material

Welche Ausrüstung, Material und Zubehör für die Königinnenzucht benötige ich?

… und welche Systeme sind zu empfehlen?

Bienenkönigin
Bienenkönigin (Quelle Pixabay)

Zur Nachzucht von Königinnen sind sehr unterschiedliche Vorgehensweisen und Systeme im Einsatz. Hier wird vor allem auf „Ausrüstung“ eingegangen, für unterschiedliche Nachzuchtvarianten gemeinsam sind.

Zuchtsystem – Bestandteile

Auch wenn man nicht das gesamte Nikot-System (eines der verbreitetsten Zuchtsysteme) für die Königinnenzucht nutzt (also z.B. „umlarvt“ statt die Nikot-Zuchtkassette zu nutzen), können einige Bestandteile daraus, z.B. „Weiselnäpfe„, die „Sockel für Weiselnäpfe„, die „Weiselnapfhalter„, die „Nicot Schlupf- und Verschulkäfige„,  der „Schutzblock“ (Zellenblock), der „Zellenausfressschutz“  und der „Versandt- und Zusetzkäfig“ aus diesem System genutz werden.

Anbrüterkasten

Einen Anbrüterkasten benötigt man um die eintägigen Maden in den Weiselnäpfen (z.B. nach dem Umlarven) von Bienen, die keine Königin haben, als Weiseln (Königinnen) anpflegen zu lassen. Solch einen Kasten kann man sich natürlich auch selbst bauen. Was eine recht elegante Lösung ist, ist einen Feglingskasten um ein „Lochbrett“ für die Weiselnapfhalter zu erweitern. So lässt sich der Feglingskasten vielfach verwenden (Schwarmfang, wenn Königin drin ist und Reste des Schwarms noch „zulaufen“ sollen, als Anbrüter, als Feglingskasten für die Bestückung der Belegstellen-Einheiten).

Begattungskästen

In Begattungskästen gehen die Bienenköniginnen mit einer kleineren Anzahl von Bienen ohne Drohnen in die Belegstellen zur Begattung. Typisch sind hier Einwabenkästen (EWK, mit diversem Zubehör) oder „Kieler Begattungskasten“mit diversem Zubehör. Im Kieler Begattungskasten können die Bienen nach der Begattung etwas länger verbleiben, als im EWK, da etwas mehr Platz ist. Er kann auch problemlos einzeln ohne extra Schutzkasten aufgestellt werden, nimmt aber auch mehr Platz weg als ein EWK und ist nicht so gut einsehbar.

Ablegerkasten

Da Ableger zu Anfang klein sind und der Erfolg noch nicht sicher, sind Beuten in „voller Größe“ für Ableger überdimensioniert (nehmen zuviel Platz weg und man würde viel mehr Beuten benötigen) . Deshalb gibt es für die Ablegerbildung spezielle Lösunge, entweder spezielle Ablegerkästen oder Systeme um die Standardbeuten mit einem anderen Boden und Trennschieds in mehrere Ableger zu unterteilen.  Die zweite Variante ist im Beispiel des Seegeberger-Ablegerkastens 1 1/2 DNM realisiert. Zum Standardbeutensystem werden nur ein anderer Boden und spezielle Trennschieds benötigt, um bis zu drei Ableger gleichzeitig darin unterzubringen. Ähnliches kann man für fast alle Beutensysteme auch selber bauen.

Königinnen-Zeichnung (Leim, Plättchen, Farbe)

Sind die neuen Königinnen da, macht es Sinn, diese zu zeichnen. Bei Standbegattung kann man dies auch erst nach dem Hochzeitsflug vornehmen. Für Belegstellen erfolgt es gleich nach dem Schlupf, bevor es zur Belegstelle geht. Wer im starken Volk eine ungezeichnete Königin finden muss (z.B. wenn eine Flugling/Brutling  Schwarmverhinderung stattfinden soll), weiß eine gezeichnete Königin zu schätzen. Ob man jetzt mit nummeriertem Plättchen zeichnet oder nur mit „Jahres-Farbe“ hängt auch davon ab, ob man über die Leistungen seiner Königinnen „Buch führt“. In dem Fall sind die Nummern natürlich hilfreich. Wenn man zum Zeichnen noch eine Hilfe zum Festhalten der Königin benötigt, gibt es dafür verschiedene Geräte am  Markt. Auf einem Schwammtuch mit den Fingern (leicht) festhalten geht aber nach ein wenig Übung wahrscheinlich am besten und schnellsten. Einen „Zeichengriffel“ kann man sich mit zwei Stecknadeln an beiden Seiten eines Bleistifts natürlich sehr einfach selbst basteln.


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