Schlagwort-Archive: Bienenschwarm

Schwarm in Dachstuhl bzw. doppelte Hauswand eingezogen

Nicht jeder Schwarm lässt sich fangen, insbesondere wenn er erst beim

Einzug in ein verlassenen Haus

entdeckt wird.

Die ist ein Erfahrungsbericht nicht nur für Imker, sondern auch für Polizei und Feuerwehr, welche die Imkerbereitschaft / Schwarmbereitschaft benachrichtigen.

Bienenschwarm
Symbolisches, illustrierendes Bild – nicht konkreter beschriebender Fall

Heute (17.5.2020) erhielt ich gegen 17:00 Uhr einen Anruf von der Polizei, dass ein großer „Wespenschwarm“ gemeldet wurde, der sich bei einem Hauses sammelt. Richtigerweise vermutete der Verantwortliche, dass es wahrscheinlich ein Bienenschwarm ist.

Da bereits eine Streife dort vorbeischauen sollte, vereinbarten wir, dass sie sich mit dem Ergebnis melden, auch in welcher Höhe der Schwarm sitzt. Die Rückmeldung war, dass es ein Schwarm an der Dachrinne (Altbau ca. um 1915, 3 Etagen, ca. 12-15m hoch) wäre.

Da Schwarmfang dort nur mit Unterstützung der Feuerwehr möglich ist, wurde schnell geklärt, dass diese einen „Leiterwagen“ schickt, sobald ich dort bin und es mir angesehen habe. Nach ca. 30-40 min (17:30-17:40 Uhr) war ich vor Ort.

An der Dachrinne an der Wand schwirrten zahlreiche Bienen. Es war jedoch kein Schwarm mehr zu sehen. Allerdings kamen die Leute noch vorbei, die den Schwarm gemeldet hatten und berichtetet, wie beeindruckend es war, als er so gegen 16:30 Uhr angeflogen kam und sich dort an der Wand und Dachrinne gesammelt hat.

Da Schwärme meist morgens zwischen 10-11 Uhr (evtl. auch noch bis 13 Uhr, heute war es schön warm => eher 10 Uhr) ihre Völker verlassen und sich ca. 20-30 min später irgendwo gesammelt haben, ahnen erfahrene Imker sicher schon: „Die Spurbienen/Kundschafterbienen haben zu dem Zeitpunkt der Sichtung des fliegenden und sich sammelnden Schwarms bereits die neue Behausung gefunden und den Schwarm dorthin geleitet.“  – Das war es, was die Meldenden am späteren Nachmittag gesehen haben. Die Bienen haben sich vor dem „neuen Flugloch“ gesammelt. Da es eine Weile dauert, bis alle drin sind, sah es wohl wie ein sich sammelnder Schwarm an der Stelle aus.

Im konkreten Fall haben die Bienen ein leeres, unbewohnbares, baufälliges Haus bezogen, ob im Dachstuhl oder im Zwischenraum einer (für die damalige Zeit typischen) Doppelwand, war nicht genau zu erkennen.  Ein Fang des Volkes ist (auch später) dort nicht sinnvoll möglich, schon gar nicht jetzt, wo es „nur ein Schwarm“ ohne Wabenbau und Brut ist.

An dem Platz gefährdet das Volk keine Menschen und bis das Haus saniert wird, ist das Volk an dem Platz mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bereits an der Varroa-Milbe gestorben. Vielleicht schafft es zuvor noch ein Schwarm im nächsten Jahr, sich „zu retten“ und an einen neuen Platz zu schwärmen. Bis dahin ist das jetzt nicht mehr komplett verlassene Haus sicher eine angemessene Unterkunft.

Deshalb war kein weiterer Einsatz erforderlich.

Was kann man daraus lernen?

Wenn nach 15 Uhr ein fliegender Schwarm gesichtet wird, der sich danach scheinbar „sammelt“, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er bereits zur neuen Behausung fliegt, bzw. diese gerade erreicht. Ein Schwarmfang ist dann in den meisten Fällen nicht mehr möglich/sinnvoll. Wenn der Schwarm an der Stelle nach 15-20 min offensichtlich deutlich kleiner wird, ist es ein „Einzug“ und erfordert zumindest kurzfristig meist keine Aktion (außer es sind an der Stelle akut Menschen gefährdet).

Polizei und Feuerwehr haben vorbildlich, konstruktiv und kooperativ gehandelt und die Abläufe haben funktoniert.  Vielen Dank dafür und das war an sich schon ein positives Erlebnis. Allerdings war die Aktion, die mich aus einem Sonntagnachmittag-Treffen im Kreis der Familie holte, im konkreten Fall nicht erforderlich. Ich (als Imker) werde in Zukunft wahrscheinlich etwas gezielter fragen, um eine solche Situation im Vorfeld evtl. abzuklären.

Schwarmkontrolle

Schwarmkontrolle & Schwarmverhinderung

Bienenschwarm-Zuerich-Total
Bienenschwarm in Zürich

Dieser Beitrag geht davon aus, dass wir Honigbienen-Völker kontrolliert vermehren und Schwärme möglichst verhindern möchten. Insbesondere in der Stadt, ist es für ein dauerhaftes freundliches Miteinander sinnvoll, Schwärme weitgehend zu vermeiden oder schnell wieder einzufangen, wie das Bild in einem Aspekt andeutet. Aber aus sonst gibt es sehr gute Gründe dafür.

Der Schwarmtrieb (hier ganz gut – auch mit schönen Bildern – in der Wikipedia erklärt) ist der natürliche Antrieb, über den sich Honigbienen-Völker vermehren. Das Ergebnis davon sind die Schwärme, bei denen die „alte“ Königin mit einem großen Teil der Bienen die alte Behausung verlässt.
Die Schwarmkontrolle dient dazu, rechtzeitig zu bemerken, wenn ein Bienenvolk in Schwarmstimmung kommt und dann möglichst geeignet zu reagieren, um den Schwarm zu verhindern oder die Stimmung zur kontrollierten Volksvermehrung zu nutzen.

Die Schwarmverhinderung hat dagegen zwei grundlegende Ansatzpunkte:

  1. Verhindern, dass ein Volk in Schwarmstimmung kommt
  2. Wenn ein Volk in Schwarmstimmung ist, diese zielgerichtet zu beenden, oder sie kontrolliert zur Volkvermehrung (ohne Schwarm) zu nutzen.

Schwarm vorbeugen und Schwarmkontrolle“ (die-honigmacher.de) ist eine sachlich fundierte Erkläuterung zum Thema „Schärmen vorbeugen“.

Im Folgenden geht es zentral um die Schwarmkontrolle:

Zweizargiger Brutraum (Kippkontrolle)

Kippkontrolle, Zellenbrechen & Schwarmfang“ (Dr. Liebing, immelieb.de) ist ein sehr gutes Video, auch mit Erklärungen, warum Schwärme verhindert werden sollen. Außerdem sind die Kippkontrolle (typisch für die BW mit zweizargigen Bruträumen) und das Ausbrechen von Schwarmzellen hier sehr gut gezeigt. (Dauer: 6:28 min):

Angepasster Brutraum (Dadant, 1 1/2 DNM)

Ein kompaktes Video mit guten parallelen Erklärungen zu einer Schwarmkontrolle auf einem Dadant -Volk (BW „angepasster Brutraum“) mit anschließender Erweiterung um eine Brutwabe und partiellem Ausschneiden des Drohnenrahmens. (Dauer: 7:06 min):

 


Kommentare/Hinweise:
Ergänzungs- o. Änderungsvorschläge hier im biMOOC-Forum (oncampus) direkt zu diesem Inhalt, oder als eMail (unbedingt mit dieser URL) an uns Autoren.

 

 

Schwärme und Schwarmtrieb

Interessantens & Informatives zu Schwärmen, und zum Entstehen der Schwarmstimmung

Im Abschnitt „Schwärmen und Nistplatzsuche“ des Wikipedia-Artikels zur „westlichen Honigbiene“ ist der Schwarmvorgang und die Suche einer neuen Behausung sehr gut beschrieben.

Es gibt einige inhaltliche Überschneidungen mit dem Beitrag „Schwarmkontrolle“ (hier im Kursbuch). Der Link zum „Schwarmtrieb“ – Wikipedia Artikel ist bereits dort enthalten. Weitere Dopplungen sollen hier möglichst vermieden werden.

Weitere interessante Informationsquellen zu Schwärmen und zum Entstehen und Erkennen der Schwarmstimmung:

Ein Video, was sehr schön den Auszug und die Sammlung eines Schwarms miterleben lässt, ist „Ein (Bienen-) Volk schwärmt aus – Bienenschwarm“. Außerdem zeigt es, wie friedlich die Bienen während des Schwärmens in der Regel sind. (Dauer: 7:40 min):

 

Ein etwas langes aber sehr detaillieres und informatives Video zur Entstehung der Schwarmstimmung ist Folgendes (von Experiment Imkern, Dauer: 18:40 min):

Im Video „Schwarmverhinderung Teil 1“ (Experiment Imkern) werden ab  6:20 min die unterschiedlichen Bienenrassen und ihre Entwicklungen recht gut vorgestellt. Daraus wird das Auftreten der Schwarmstimmung ab einer bestimmten Schwarmschwelle abgeleitet. (Dauer: 16:14 min):

 


Kommentare/Hinweise:
Ergänzungs- o. Änderungsvorschläge hier im biMOOC-Forum (oncampus) direkt zu diesem Inhalt, oder als eMail (unbedingt mit dieser URL) an uns Autoren.

Schwarmvorbeuge

Schwarmvorbeuge oder Schwarmverhinderung

Es besteht eine gewisse inhaltlich Überschneidung mit den Beiträgen „Schwärme & Ableger“ und „Schwarmkontrolle„.

Einige gute Informationsquellen zur Schwarmvorbeuge sind:

Konrete Maßnahmen zur Schwarmvorbeuge und Schwarmverhinderung sind:

  • ausreichend Raum und Arbeit geben (Baurahmen, Mittelwände in Brut und Honigraum, Erweiterung etc.)
  • Flugling – Brutling Bildung (bei Schwarmstimmung, auch „Zwischenbodenableger“ o. „Zwischenableger“)
  • Ablegerbildung (im Vorfeld der Schwarmstimmung)
  • Schwarmzellen brechen (bei Schwarmstimmung)
  • Königin beschneiden (im Vorfeld der Schwarmstimmung)
  • Zucht mit Kriterium „Schwarmträgheit“ (im Vorfeld der Schwarmstimmung)

Das Video „Schwarmverhinderung Teil 2 (Raum, Brutverzögerung, Schied, Ableger)“ (Experiment Imkern) erklärt ausführlich  Möglichkeiten der Schwarmverzögerung und Schwarmverhinderung. Es ist eine recht persönliche Betrachtung. Insbesondere bei den Erklärungen zur Betriebsweise, zur Beute und zur Schwarmträgheit gibt es auch gegensätzliche Ansätze, aber Jede(r) sollte sich eine eigenen Meinung bilden und dazu unterschiedliche Ansichten kennen. Auch deshalb lohnt es sich, dies bei Gelegenheit anzusehen (Dauer: 15:04 min):

 


Kommentare/Hinweise:
Ergänzungs- o. Änderungsvorschläge hier im biMOOC-Forum (oncampus) direkt zu diesem Inhalt, oder als eMail (unbedingt mit dieser URL) an uns Autoren.

Schwarmfang

Einfangen von Bienen-Schwärmen

Schwarmfang und Einschlagen
Schwarm von Ast einschlagen

Sind Bienen geschwärmt, sollten die Schwärme eingefangen werden. Die wichtigste Regel:

Sicherheit zuerst !!! Leben und Gesundheit der Imkerin gehen immer vor das Einfangen oder das Überleben eines Schwarms.
Schwärme lassen sich regelmäßig an Stellen nieder, an denen ein sicherer Fang durch Imker ohne Spezialausrüstung nicht möglich ist. Verständigt Euch in solchen Fällen mit der Feuerwehr oder lasst den Schwarm fliegen (und damit wahrscheinlich sterben). Auf einer wackligen Steh- oder Anlegeleiter in 4m Höhe einen Schwarm in die Kiste zu kehren, ist nie eine gute Idee. Balancieren auf dünnen Ästen oder Mauern ebensowenig, wie das maximale Überbeugen um auch noch die letzten Bienen einzukehren … um nur einige Beispiele zu nennen.

Gute Informationsquellen zum Schwarmfang:

Bienen schwärmen aus“ (Michael Ullmann) ist ein Video was nach etwa 30 sec Vorspann sehr schön den Gesamtprozess zeigt, von den Schwarmzellen, über das Aussschwärmen, dem Schwarmfang, bis zum „Einschlagen“ in die neue Beute und der Erstentwicklung des neuen Volkes (Dauer: 6:25 min):

Hinweise zum Video:

  • Es ist ein Schwarm „eigener Herkunft“. Deshalb reicht evtl. eine Nacht „Kellerhaft“, da das Risiko der Amerikanischen Faulbrut (AFB) nicht besteht. Bei Fremdschwärmen unbekannter Herkunft sind bis zu drei Tage „Kellerhaft“ … bis die ersten Bienen verhungern zu empfehlen, weil dadurch die Übertragung der AFB (über Honig im Darm der Bienen) verhindert wird.
  • Es wird auf Mittelwände mit einer „offener Brutwabe“ ohne Bienen „einlaufen“ gelassen. Die Chance, dass der Schwarm sich bei offener Brut (die zu versorgen ist) noch einmal eine andere Behausung sucht, ist fast Null (deshalb reicht auch die kurze Kellerhaft).  Nachteil: Wenn nicht alle Brut auf der Wabe „offen ist“, funktioniert die schonende „Erstbehandlung gegen Varroa“ mit Milchsäure nicht, die sonst bei Schwärmen vor dem Verdeckeln der ersten Brut möglich ist (ohne Brutwabe in einem Zeitraum von 8 Tagen)
  • Der Schwarm ist ein friedliches Volk. Zunehmend gibt es aber, vor allem in den Städten, auch stechlustigere Schwärme und Völker, bei denen dann doch besser mit Schutzkleidung gearbeitet wird.

Bienenschwarm einfangen“ (Piratebee) zeigt, mit ein paar Längen  dazwischen, das Einfangen eines „Bilderbuch-Schwarms“ (Laborschwarm) mit einem „Gitterpapierkorb“ und Absperrgitter als Schwarmfangkiste. Bitte die Hinweise unter dem Video mit beachten (Dauer 12:11 min.)

Hinweise zum Video:

  • Solch ein „Bilderbuchschwarm“ kommt eher selten vor. In der Situation ist das Abschneiden weiterer Äste vom Baum sicher nicht notwendig. Ist es nicht der eigenen Baum, sondern z.B. der eines unbeteiligten Dritten (z.B. Kleingärtner), ist dieser vom Astabschneiden bei seinen Obstbäumen meist nicht so begeistert.
  • Vorteile: Der Draht- bzw. Gitterpapierkorb ist leicht, kostengünstig, gut belüftet, groß genug und stapelbar, wenn mehrere „Schwarmfangkisten“ gleichzeitig mitgenommen werden müssen. Mit dem Absperrgitter kann auch die Königin nicht entweichen, wenn sie einmal mit gefangen ist.
  • Nachteile: Die verbliebenden Bienen, die sich noch bis zur Dämmerung beim Schwarm sammeln, sammeln sich oft außen am „Papierkorb“ und oben auf dem Absperrgitter. Man hat den Schwarm also abends nicht gesammelt im Korb, sondern an diesem verteilt (eigene Erfahrung mit diesem System).
  • Einschätzung: Besser man nicmmt den Korb nur zur „Sammlung“ der Bienen vom Baum und kippt diese direkt in eine „dunkle“, meist schwerere Schwarmfangkiste um. Dann hat man bis zum Abend den Schwarm meist komplett in der Kiste (sofern diese im Schatten und möglichst kühl steht).

Bienenschwarm einfangen“ (Simon Hummel) zeigt das Einfangen eines „normalen“ Schwarms, hier mit der Variante „leichter Eimer“ und umschütten in die Kiste (die auch ein Schwarmfang- o. Ablegerkasten sein kann). Auch hier stammt der Schwarm aus einem eigenen Volk (Dauer: 5:42 min):

Das Video „Schwarmfang mit Seil“ (Dr. Gerhard Liebig) zeigt, dass es darauf ankommt, die Königin zu fangen, der Rest der Bienen folgt. Dazu muss man sich nicht immer selbst in „Lebensgefahr“ begeben, sondern kann auch kreativ werden (Dauer 6:18 min):

Imkerei schwarmfang bogen wenn schwarm zu hoch im baum lebenswertes chemnitz
Statt einem „Seil mit Stein“ geht auch „Pfeil und Bogen“ (Seil am Pfeil befestigt) ;-).

Bienenabenteuer: Schwarmfang und Ableger bilden“ (Selbstversorger Rigotti) zeigt, wie Schwarmfang NICHT gehen sollte, weil hier ein viel zu hohes Risiko (Arbeitsrisiko) eingegangen wird. Das Video enthält aber trotzdem gute Informationen und schöne lehrreiche Eindrücke (auch oder weil es etwas lang ist).  Es zeigt auch ein wenig das Imkern mit einer Trogbeute, die rückengefährdende Abnahme des Honigraums (Arbeitsschutz, Gesundheit) und die Zurückführung des Schwarms ins Ursprungsvolk, in dem Fall durch Wiedervereinigung nach vorheriger Ablegerbildung (Schröpfung) und  „Schwarmzellenbrechen“. (Dauer: 27:17 min):

Weitere Hinweise zum Video:

  • Mit dieser „Schwarmrückführung“ erfolgt keine Varroa-Reduktion.
  • Das jetzt durchgeführte Zellenbrechen und Schröpfen (Ablegerbildung) hätte auch schon vor dem Schwarmabgang erfolgen können (und hätte das Volk weniger beeinträchtigt)- der ganze Aufwand und das Risiko des Schwamfangs wäre vermieden worden.
  • Das Video zeigt gut, warum die Schwarmverhinderungsmaßnahmen im Vorfeld sinnvoll sind, insbesondere, wenn der Schwarm wie hier wieder in das Originalvolk „zurückgeführt“ wird.
  • Das Video zeigt gut, mit welchem Risiko Schwärme häufig gefangen werden. Wer dies mit „Arbeitsschutzregeln“ aus seinem Unternehmen vergleicht, erkennt sofort, was gemeint ist. Das Video verdeutlicht auch, warum das „Privatleben“ und hier besonders „Leitern“ das größte Unfallrisiko für ernsthafte Verletzungen, Invalidität und Tod darstellen. Trotzdem werden wahrscheinlich jedes Jahr weiterhin viele Bienenschwärme auf ähnlich riskante Weise (und teilweise noch viel riskanter) gefangen.

AFB-Sperrbezirke und Schwarmfang

Sollte ein Schwarm in einem AFB-Sperrbezirk oder im 4-5 km Umkreis (insbesondere bei kleineren Nachschwärmen) eines AFB-Sperrbezirks gefangen werden, sind besondere Regeln zu beachten:

  • Der Schwarm sollte mindestens 2 bis 3 Tage in Kellerhaft, ggf. bis die ersten Bienen tot fallen (also alle Honigvorräte im Darm verbraucht sind).
  • Danach sollte der Schwarm in eine Beute/Behausung eingeschlagen werden, die etwas von den eigenen Völkern entfernt ist,  damit sich keine Bienen der eigenen Völker und umgekehr des Schwarms verfliegen.
  • Es ist das Veterinäramt zu informieren (bereits nach dem Fang des Schwarms), welches nach ein paar Wochen (ca. 4 Wochen) eine Futterkranzprobe (auf AFB) organisiert/durchführt. Ist die negativ, kann das Volk zu den anderen Völkern. Sollte sie positiv sein, muss entsprechend behandelt werden … und dann ist es gut (insbesondere für die Bestandsvölker), wenn die Völker zuvor getrennt waren.

Schwarmfang und beschnittene Königin

Das folgende „Schwarmfang“ – Video von Simon Hummel zeigt das Wiedereinfangen eines Schwarmes mit einer beschnittenen Königin. Erst landet diese nicht weit entfernt im Gras, wird gekäfigt und wenn der Schwarm sich darum gebildet hat, wird er „eingesammelt“ und zurück gebracht. (Dauer: 2:32 min):

Ob dies (Beschneiden der Königin) eine Lösung für wertvolle Zuchtköniginnen ist, muss jede Imkerin für sich selbst entscheiden. Auch in der Freilandhaltung von Geflügel ist ein „Beschnitt“ weitverbreiteter Standard.

Schwarm „einlaufen“ lassen

Das Video „Bienenschwarm fachgerecht einschlagen“ (Nordbiene) zeigt das „Einlaufen lassen“ eines Schwarms in die neue Beute, wobei hier in der neuen Beute eine Wabe mit offener Brut zugehängt ist, damit das Schwarmvolk diese neue Behausung auch sicher annimmt und doch nicht woanders hin „umzieht“.  Es reicht, die ersten 3 min anzusehen (Dauer: 7:29 min):


Kommentare/Hinweise:
Ergänzungs- o. Änderungsvorschläge hier im biMOOC-Forum (oncampus) direkt zu diesem Inhalt, oder als eMail (unbedingt mit dieser URL) an uns Autoren.