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Königin beschneiden

Bienen-Königin einen Flügel beschneiden

(zur Schwarmverhinderung)

Eine heutzutage umstrittene und oft (rigoros und fanatisch) abgelehnte, aber effektive, Möglichkeit das Wegschwärmen zu vermeiden, ist das Beschneiden eines Flügels der Bienenkönigin. Ziel ist es, dass beim Schwärmen die Königin nur ein paar Meter fliegen kann und der Schwarm so sehr schnell und einfach eingefangen werden kann (oder von selbst zurück fliegt) und die wertvolle „Zuchtkönigin“ und der Schwarm nicht verloren geht.

Überlegung/Denkanstoß: Bevor man dies generell ablehnt, sollte man bedenken, dass auch all unser Geflügel (Enten, Hühner, Gänse, Wachteln usw.) die Flügel gestutzt bekommt, um nicht wegzufliegen. Eine begattete Bienen-Königin fliegt nur noch zum Schwärmen und das in der Regel nur noch 1-2 Mal in ihrem Leben.  Ob nun 2000 Eier am Tag legen, weniger belastend ist, als ein ca. 1/3 gestutzter Flügel (nach bisheriger Erkenntnis  wahrscheinlich schmerzfrei)? Wie viele Bienen kommen durch Varroa schlimm verkrüppelt auf die Welt und quälen sich durch ihr ganzes Leben? Die Säuren zur Varroa-Behandlung verätzen auch die Bienen – sicherlich ebenfalls eine viel schlimmere Tortur (Quälerei) für alle Bienen und nicht nur „Eine“. Trotzdem habe ich Verständnis für alle, die das Flügel-Beschneiden bei Bienenköniginnen ablehnen, genauso wie ich Verständnis für Imker habe,  die dies tun (insbesondere, wenn es wertvolle Zuchtköniginnen sind). Gerade die Königinnen für die Zucht leben zum Zuchtzeitpunkt meist im dritten Jahr (im Zweiten stellt sich erst raus, ob sie gut sind). Das ist aber auch das Jahr, in dem die Schwarmneigung deutlich höher ist. Der Verlust einer solchen Königin ist dann schon sehr ärgerlich.

Meist wird von Gegnern des Flügel-Beschneiden § 1 des Tierschutzgesetzes angeführt: „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“ , worauf die Frage folgt, „Was ist ein vernünftiger Grund?“(eine endlose, ermüdende, emotionsgeladene, aber oft auch wichtige Diskussion, um immer „verhältnismäßig“ zu bleiben)
Ich selbst beschneide meine Königinnen nicht (aber ich züchte nicht explizit und habe nicht sooo „wertvolle“ Königinnen).

Das Video „Buckfast-Königin Beschneiden und Zeichnen 2015“ zeigt das Flügel-Beschneiden bei einer Königin un dderen anschließende Zeichnung mit blauem Plättchen (Jahresfarbe 2015/20/25 etc.). (Dauer: 2:55 min):

Weitere Informationsquellen zum Flügel-Beschneiden im Netz:

Auch das folgende Video zeigt das Flügel- Beschneiden und Zeichnen der Königin. Wenn man darauf achtet, sieht man, dass die Königin nach dem Schneiden (und vor dem Zeichnen) nicht aufgeregter ist, wie vorher, was vermuten lässt, dass der bisherige Wissensstand, dass das Schneiden keinen Schmerz verursacht, stimmen könnte. (Dauer 3:42min):


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Flugling-Brutling (Schwarmverhinderung)

„Zwischen(boden)-Ableger“ bzw.  „Flugling – Brutling“

Eine effektive Schwarmverhinderungs-Methode

Flugling-Brutling Schwarmverhinderung
Flugling-Brutling   1 1/2 DNM (Brutling / Brutraum oben, Honigräume/Flugling unten, Zwischenboden mit 90° gedrehtem Flugloch)

Meine bevorzugte Schwarmverhinderungsmethode, wenn ein Volk in Schwarmstimmung gekommen ist (Schwarmzellen /Weiselzellen angelegt hat), ist die Flugling-Brutling-Methode (teilweise auch „Zwischenbodenableger“, „Zwischenableger“, „2 mal 9“ genannt).

Folgende ausführlichere Informationsquellen beschreiben diese Methode:

Die Informationsquellen beschreiben die Methode jeweils mit mehrzargigen Bruträumen. Ich betreibe sie (wie auf dem Bild zu sehen) mit „angepasstem Brutraum“ (als Betriebsweise).

Eigene „Brutling-Flugling“ Erklärung

  • Wenn ein Volk in Schwarmstimmung ist (Schwarmzellen/Weiselzellen angelegt), dann wird die Reihenfolge von Bruträumen und Honigraum getauscht und dazwischen kommt ein bienendichter Zwischenboden mit eigenem Flugloch, d.h.:
  • Unten auf den Magazin-Boden kommen die Honigräume, in denen Platz für eine Brutwabe mit offener Brut geschaffen wird, die dann dem Brutraum entnommen und dann an diese Position gestellt wird. Ich wähle immer die gleiche Wabenposition  (2. Wabe von vorn – Warmbau).
  • Auf die Honigräume kommt der Zwischenboden (bienendicht nach unten geschlossen) mit eigenem (geöffneten) Flugloch, wobei das Flugloch um 90° (oder 180°) verdreht zum Flugloch des Magazin-Bodens zeigt.
  • Auf den Zwischenboden kommt der Brutraum mit der Königin (wobei ich an die Stelle der entnommenen Brutwabe meist eine neue Mittelwand setze).
  • Bei der ersten Durchsicht (nach 7-9 Tagen) wird die Brutwabe aus den Honigräumen (unten) entnommen (die Nachschaffungszellen/Weiselzellen darauf gebrochen) und mit einer Brutwabe mit unverdeckelter Brut aus dem Brutraum (oben) getauscht.
  • Bei der zweiten Durchsicht  (nach 7-9 Tagen) wird das Volk auf folgende Weise wiedervereinigt: Die Brutwabe wird aus den Honigräumen entnommen, die Weiselzellen darauf gebrochen und wieder in den Brutraum gestellt. Dann kommt der Brutraum von oben wieder nach unten, darauf kommt das Absperrgitter und die Honigräume kommen wieder nach oben => Volk wieder „wie vorher“ nur ohne Schwarmstimmung.
Zwischenboden - Variabilität
Zwischenboden – Variabilität, mit Flugloch und Bienenflucht – offen o. geschlossen (Klick aufs Bild für Detailansicht)

Warum das funktioniert:

  • aus dem Brutraum/Brutling (oben) fliegen die Flugbienen raus, erinnern sich aber an das alte Flugloch unten im Beuten-Boden (jetzt Honigraum/Flugling) und fliegen dort rein. => die Königin (oben, Brutling), hat keine Flugbienen mehr (und relativ wenig Futtervorräte) und kann deshalb nicht mehr schwärmen. Der Flugling unten hat keine Königin zum Schwärmen, sondern nur unverdeckelte Brut zur „Nachschaffung“.

Vorteile:

  • Da unten alle Flugbienen und nur minimale Brut ist, kann weiter, in etwa gleichem Umfang Honig gesammelt werden.
  • Hat die Königin (oben) noch ausreichend Futter, kann sie fast normal weiterbrüten, so dass nach der Wiedervereinigung die Volksstärke nahezu gleich groß ist (als wenn das Volk die ganze Zeit zusammengeblieben wäre) => es gibt (fast) keinen, bzw. wenig Ertragsminderung.
  • Die Königin muss bei der Methode nicht unbedingt gefunden werden.
  • Es müssen im Brutraum vorher nicht unbedingt alle Schwarmzellen gefunden und gebrochen werden (werden vom Volk dann selbst „ausgefressen“).
  • Es kommt etwas mehr Pollen in den Honigraum (und damit letztendlich in den Honig), als das sonst der Fall wäre. Das kann man je nach Sichtweise/Perspektive als Vor- oder Nachteil sehen.

Nachteile:

  • Es muss Flugwetter herrschen, damit die Flugbienen abfliegen. Im Zweifelsfall hilft es, zusätzlich im Brutling „Zellen brechen“ und einen Teil der Bienen in den Flugling abstoßen – wozu allerdings vorher die Königin gefunden werden muss (damit diese im Brutling bleibt).
  • Der „angepasste Brutraum“ ist, auch wenn er wenig Honig enthält, recht schwer (und muss für die Methode insgesamt 3-Mal bewegt/gehoben werden).
  • Es kommen Drohnen in den Honigraum (außer man passt so sehr auf – Absperrgitter vor Honigraum und nur Brutwabe ohne Bienen in den Honigraum – das es unhandlich und aufwändig wird), die nach „Rückvereinigung“ diesen nur bei Durchsichten und Honigernten lebend verlassen können. Deshalb sterben einige und werden von den Bienen zerteilt, ehe sie durch das Absperrgitter transportiert werden (oder sie werden bei der nächsten Durchsicht vom Absperrgitter geschüttelt/gekehrt).

Varianten und Optionen

  • Die beiden Brutwaben (im Abstand von 7-9 Tagen) mit Nachschaffungszellen/Weiselzellen aus dem Honigraum lassen sich sehr gut als Einwabenableger nutzen.  Die Königin schlüpft dann 7-9 Tage eher, als bei einem Einwabenableger ohne Weiselzelle. Es lassen sich also mit der Methode auch „nebenbei“ bis zu zwei Ableger im Abstand von 7-9Tagen bilden.
  • Es können beim Anlegen auch im Brutraum alle Weiselzellen gebrochen werden und von einigen Waben die Bienen in den Honigraum abgestoßen werden (wenn die Königin schnell gefunden ist, z.B. weil gezeichnet). Bei gutem Flugwetter ist das unnötig. Bei schlechtem Flugwetter verhindert das sicher das Abschwärmen des „Brutlings“ und erhöht den Honigertrag in den nächsten  7 Tagen (mehr Bienen im Honigraum , der fast ohne Brut ist). Allerdings kann es die Legeleistung der Königin im Brutraum verringern, da dort dann sofort wesentlich weniger Bienen sind (Vermutung).
  • Der Brutling kann natürlich auch irgendwo anders am Stand abgestellt werden, wenn genug Platz ist, was allerdings auch  zusätzliche Böden und Deckel benötigt und man sich merken muss, welcher Brutraum zu welchem Volk gehört. VT: der (schwere) Brutraum muss weniger bewegt werden.

persönliche Erfahrungen

  • eine Wiedervereinigung bereits nach 7-9 Tagen (also nur eine Periode) reicht (meist) nicht, die Schwarmstimmung des Volks zu beenden. Im wiedervereinigten Volk taucht die Schwarmstimmung kurzfristig wieder auf. Nach der Wiedervereinigung nach 2×7 Tagen (ich kontrolliere meist am selben Wochentag, außer bei sehr schlechtem Wetter => 7 Tage) tritt im gleichen Volk (meist) keine Schwarmstimmung in der Saison mehr auf.
  • Das „Flugling – Brutling“ Verfahrung funktioniert für mich sehr gut und geht recht zügig. Das Risiko eine Schwarmzelle zu übersehen (wie beim Zellenbrechen) besteht nicht. Nach 14 Tagen ist der Aufwand vorbei und insgesamt wird die Stärke des Volkes kaum geschwächt. Es fällt ggf. (bei Bedarf) noch ein Einwaben -Brutableger ab, bei dem die neue Königin schon kurzfristiger schlüpft. Beide Brutwaben nutze ich meist nicht für Ableger, da dann dem Volk über die 14 Tage gleich zwei Brutwaben fehlen … was bei angepasstem Brutraum mit meist 7-8 Brutwaben das Volk schon merklich schwächt.
  • Da im Zwischenboden evtl. das Flugloch geschlossen ist (aus einer vorherigen Verwendung mit der Bienenflucht), sollte lieber zweimal als einmal geprüft werden, dass das Flugloch offen ist. Mir ist einmal ein Volk (Brutling) wegen dieses Fehlers fast vollständig „verbraust“, weil die Bienen über 24h nicht aus dem verschlossenen Flugloch kamen (extrem ärgerlich).
  • wer (wie ich) mit „angepasstem Brutraum“ imkert, sollte auf jeden Fall prüfen, dass sich ausreichend Futter auf den Brutraumwaben des Brutlings befindet. Notfalls sollte der „Brutling“ eine Futterwabe/Futter erhalten (notfalls auch eine der Honigzargen, dann mit Absperrgitter), da er die ersten Tage keine/kaum Flugbienen hat und nicht hungern sollte.

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Schwärme und Schwarmtrieb

Interessantens & Informatives zu Schwärmen, und zum Entstehen der Schwarmstimmung

Im Abschnitt „Schwärmen und Nistplatzsuche“ des Wikipedia-Artikels zur „westlichen Honigbiene“ ist der Schwarmvorgang und die Suche einer neuen Behausung sehr gut beschrieben.

Es gibt einige inhaltliche Überschneidungen mit dem Beitrag „Schwarmkontrolle“ (hier im Kursbuch). Der Link zum „Schwarmtrieb“ – Wikipedia Artikel ist bereits dort enthalten. Weitere Dopplungen sollen hier möglichst vermieden werden.

Weitere interessante Informationsquellen zu Schwärmen und zum Entstehen und Erkennen der Schwarmstimmung:

Ein Video, was sehr schön den Auszug und die Sammlung eines Schwarms miterleben lässt, ist „Ein (Bienen-) Volk schwärmt aus – Bienenschwarm“. Außerdem zeigt es, wie friedlich die Bienen während des Schwärmens in der Regel sind. (Dauer: 7:40 min):

 

Ein etwas langes aber sehr detaillieres und informatives Video zur Entstehung der Schwarmstimmung ist Folgendes (von Experiment Imkern, Dauer: 18:40 min):

Im Video „Schwarmverhinderung Teil 1“ (Experiment Imkern) werden ab  6:20 min die unterschiedlichen Bienenrassen und ihre Entwicklungen recht gut vorgestellt. Daraus wird das Auftreten der Schwarmstimmung ab einer bestimmten Schwarmschwelle abgeleitet. (Dauer: 16:14 min):

 


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Schwarmvorbeuge

Schwarmvorbeuge oder Schwarmverhinderung

Es besteht eine gewisse inhaltlich Überschneidung mit den Beiträgen „Schwärme & Ableger“ und „Schwarmkontrolle„.

Einige gute Informationsquellen zur Schwarmvorbeuge sind:

Konrete Maßnahmen zur Schwarmvorbeuge und Schwarmverhinderung sind:

  • ausreichend Raum und Arbeit geben (Baurahmen, Mittelwände in Brut und Honigraum, Erweiterung etc.)
  • Flugling – Brutling Bildung (bei Schwarmstimmung, auch „Zwischenbodenableger“ o. „Zwischenableger“)
  • Ablegerbildung (im Vorfeld der Schwarmstimmung)
  • Schwarmzellen brechen (bei Schwarmstimmung)
  • Königin beschneiden (im Vorfeld der Schwarmstimmung)
  • Zucht mit Kriterium „Schwarmträgheit“ (im Vorfeld der Schwarmstimmung)

Das Video „Schwarmverhinderung Teil 2 (Raum, Brutverzögerung, Schied, Ableger)“ (Experiment Imkern) erklärt ausführlich  Möglichkeiten der Schwarmverzögerung und Schwarmverhinderung. Es ist eine recht persönliche Betrachtung. Insbesondere bei den Erklärungen zur Betriebsweise, zur Beute und zur Schwarmträgheit gibt es auch gegensätzliche Ansätze, aber Jede(r) sollte sich eine eigenen Meinung bilden und dazu unterschiedliche Ansichten kennen. Auch deshalb lohnt es sich, dies bei Gelegenheit anzusehen (Dauer: 15:04 min):

 


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Schwarmfang

Einfangen von Bienen-Schwärmen

Schwarmfang und Einschlagen
Schwarm von Ast einschlagen

Sind Bienen geschwärmt, sollten die Schwärme eingefangen werden. Die wichtigste Regel:

Sicherheit zuerst !!! Leben und Gesundheit der Imkerin gehen immer vor das Einfangen oder das Überleben eines Schwarms.
Schwärme lassen sich regelmäßig an Stellen nieder, an denen ein sicherer Fang durch Imker ohne Spezialausrüstung nicht möglich ist. Verständigt Euch in solchen Fällen mit der Feuerwehr oder lasst den Schwarm fliegen (und damit wahrscheinlich sterben). Auf einer wackligen Steh- oder Anlegeleiter in 4m Höhe einen Schwarm in die Kiste zu kehren, ist nie eine gute Idee. Balancieren auf dünnen Ästen oder Mauern ebensowenig, wie das maximale Überbeugen um auch noch die letzten Bienen einzukehren … um nur einige Beispiele zu nennen.

Gute Informationsquellen zum Schwarmfang:

Bienen schwärmen aus“ (Michael Ullmann) ist ein Video was nach etwa 30 sec Vorspann sehr schön den Gesamtprozess zeigt, von den Schwarmzellen, über das Aussschwärmen, dem Schwarmfang, bis zum „Einschlagen“ in die neue Beute und der Erstentwicklung des neuen Volkes (Dauer: 6:25 min):

Hinweise zum Video:

  • Es ist ein Schwarm „eigener Herkunft“. Deshalb reicht evtl. eine Nacht „Kellerhaft“, da das Risiko der Amerikanischen Faulbrut (AFB) nicht besteht. Bei Fremdschwärmen unbekannter Herkunft sind bis zu drei Tage „Kellerhaft“ … bis die ersten Bienen verhungern zu empfehlen, weil dadurch die Übertragung der AFB (über Honig im Darm der Bienen) verhindert wird.
  • Es wird auf Mittelwände mit einer „offener Brutwabe“ ohne Bienen „einlaufen“ gelassen. Die Chance, dass der Schwarm sich bei offener Brut (die zu versorgen ist) noch einmal eine andere Behausung sucht, ist fast Null (deshalb reicht auch die kurze Kellerhaft).  Nachteil: Wenn nicht alle Brut auf der Wabe „offen ist“, funktioniert die schonende „Erstbehandlung gegen Varroa“ mit Milchsäure nicht, die sonst bei Schwärmen vor dem Verdeckeln der ersten Brut möglich ist (ohne Brutwabe in einem Zeitraum von 8 Tagen)
  • Der Schwarm ist ein friedliches Volk. Zunehmend gibt es aber, vor allem in den Städten, auch stechlustigere Schwärme und Völker, bei denen dann doch besser mit Schutzkleidung gearbeitet wird.

Bienenschwarm einfangen“ (Piratebee) zeigt, mit ein paar Längen  dazwischen, das Einfangen eines „Bilderbuch-Schwarms“ (Laborschwarm) mit einem „Gitterpapierkorb“ und Absperrgitter als Schwarmfangkiste. Bitte die Hinweise unter dem Video mit beachten (Dauer 12:11 min.)

Hinweise zum Video:

  • Solch ein „Bilderbuchschwarm“ kommt eher selten vor. In der Situation ist das Abschneiden weiterer Äste vom Baum sicher nicht notwendig. Ist es nicht der eigenen Baum, sondern z.B. der eines unbeteiligten Dritten (z.B. Kleingärtner), ist dieser vom Astabschneiden bei seinen Obstbäumen meist nicht so begeistert.
  • Vorteile: Der Draht- bzw. Gitterpapierkorb ist leicht, kostengünstig, gut belüftet, groß genug und stapelbar, wenn mehrere „Schwarmfangkisten“ gleichzeitig mitgenommen werden müssen. Mit dem Absperrgitter kann auch die Königin nicht entweichen, wenn sie einmal mit gefangen ist.
  • Nachteile: Die verbliebenden Bienen, die sich noch bis zur Dämmerung beim Schwarm sammeln, sammeln sich oft außen am „Papierkorb“ und oben auf dem Absperrgitter. Man hat den Schwarm also abends nicht gesammelt im Korb, sondern an diesem verteilt (eigene Erfahrung mit diesem System).
  • Einschätzung: Besser man nicmmt den Korb nur zur „Sammlung“ der Bienen vom Baum und kippt diese direkt in eine „dunkle“, meist schwerere Schwarmfangkiste um. Dann hat man bis zum Abend den Schwarm meist komplett in der Kiste (sofern diese im Schatten und möglichst kühl steht).

Bienenschwarm einfangen“ (Simon Hummel) zeigt das Einfangen eines „normalen“ Schwarms, hier mit der Variante „leichter Eimer“ und umschütten in die Kiste (die auch ein Schwarmfang- o. Ablegerkasten sein kann). Auch hier stammt der Schwarm aus einem eigenen Volk (Dauer: 5:42 min):

Das Video „Schwarmfang mit Seil“ (Dr. Gerhard Liebig) zeigt, dass es darauf ankommt, die Königin zu fangen, der Rest der Bienen folgt. Dazu muss man sich nicht immer selbst in „Lebensgefahr“ begeben, sondern kann auch kreativ werden (Dauer 6:18 min):

Imkerei schwarmfang bogen wenn schwarm zu hoch im baum lebenswertes chemnitz
Statt einem „Seil mit Stein“ geht auch „Pfeil und Bogen“ (Seil am Pfeil befestigt) ;-).

Bienenabenteuer: Schwarmfang und Ableger bilden“ (Selbstversorger Rigotti) zeigt, wie Schwarmfang NICHT gehen sollte, weil hier ein viel zu hohes Risiko (Arbeitsrisiko) eingegangen wird. Das Video enthält aber trotzdem gute Informationen und schöne lehrreiche Eindrücke (auch oder weil es etwas lang ist).  Es zeigt auch ein wenig das Imkern mit einer Trogbeute, die rückengefährdende Abnahme des Honigraums (Arbeitsschutz, Gesundheit) und die Zurückführung des Schwarms ins Ursprungsvolk, in dem Fall durch Wiedervereinigung nach vorheriger Ablegerbildung (Schröpfung) und  „Schwarmzellenbrechen“. (Dauer: 27:17 min):

Weitere Hinweise zum Video:

  • Mit dieser „Schwarmrückführung“ erfolgt keine Varroa-Reduktion.
  • Das jetzt durchgeführte Zellenbrechen und Schröpfen (Ablegerbildung) hätte auch schon vor dem Schwarmabgang erfolgen können (und hätte das Volk weniger beeinträchtigt)- der ganze Aufwand und das Risiko des Schwamfangs wäre vermieden worden.
  • Das Video zeigt gut, warum die Schwarmverhinderungsmaßnahmen im Vorfeld sinnvoll sind, insbesondere, wenn der Schwarm wie hier wieder in das Originalvolk „zurückgeführt“ wird.
  • Das Video zeigt gut, mit welchem Risiko Schwärme häufig gefangen werden. Wer dies mit „Arbeitsschutzregeln“ aus seinem Unternehmen vergleicht, erkennt sofort, was gemeint ist. Das Video verdeutlicht auch, warum das „Privatleben“ und hier besonders „Leitern“ das größte Unfallrisiko für ernsthafte Verletzungen, Invalidität und Tod darstellen. Trotzdem werden wahrscheinlich jedes Jahr weiterhin viele Bienenschwärme auf ähnlich riskante Weise (und teilweise noch viel riskanter) gefangen.

AFB-Sperrbezirke und Schwarmfang

Sollte ein Schwarm in einem AFB-Sperrbezirk oder im 4-5 km Umkreis (insbesondere bei kleineren Nachschwärmen) eines AFB-Sperrbezirks gefangen werden, sind besondere Regeln zu beachten:

  • Der Schwarm sollte mindestens 2 bis 3 Tage in Kellerhaft, ggf. bis die ersten Bienen tot fallen (also alle Honigvorräte im Darm verbraucht sind).
  • Danach sollte der Schwarm in eine Beute/Behausung eingeschlagen werden, die etwas von den eigenen Völkern entfernt ist,  damit sich keine Bienen der eigenen Völker und umgekehr des Schwarms verfliegen.
  • Es ist das Veterinäramt zu informieren (bereits nach dem Fang des Schwarms), welches nach ein paar Wochen (ca. 4 Wochen) eine Futterkranzprobe (auf AFB) organisiert/durchführt. Ist die negativ, kann das Volk zu den anderen Völkern. Sollte sie positiv sein, muss entsprechend behandelt werden … und dann ist es gut (insbesondere für die Bestandsvölker), wenn die Völker zuvor getrennt waren.

Schwarmfang und beschnittene Königin

Das folgende „Schwarmfang“ – Video von Simon Hummel zeigt das Wiedereinfangen eines Schwarmes mit einer beschnittenen Königin. Erst landet diese nicht weit entfernt im Gras, wird gekäfigt und wenn der Schwarm sich darum gebildet hat, wird er „eingesammelt“ und zurück gebracht. (Dauer: 2:32 min):

Ob dies (Beschneiden der Königin) eine Lösung für wertvolle Zuchtköniginnen ist, muss jede Imkerin für sich selbst entscheiden. Auch in der Freilandhaltung von Geflügel ist ein „Beschnitt“ weitverbreiteter Standard.

Schwarm „einlaufen“ lassen

Das Video „Bienenschwarm fachgerecht einschlagen“ (Nordbiene) zeigt das „Einlaufen lassen“ eines Schwarms in die neue Beute, wobei hier in der neuen Beute eine Wabe mit offener Brut zugehängt ist, damit das Schwarmvolk diese neue Behausung auch sicher annimmt und doch nicht woanders hin „umzieht“.  Es reicht, die ersten 3 min anzusehen (Dauer: 7:29 min):


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Schwarmvermehrung

Schwärmen zur Vermehrung des Bienenvolks nutzen

In diesem Beitrag geht es um zwei unterschiedliche Ansäzue:

  1. Schwärme als neue Völker nutzen
  2. Abgeschwärmte „Restvölker“ zur Vermehrung nutzen

Volkvermehrung aus abgeschwärmten „Restvölkern“

Wenn ein Volk doch abgeschwärmt ist, dann ist dieses aus Sicht des Honigertrags für das restliche Jahr eher ein „Totalausfall“, zudem noch einige Naachschwärme drohen. Eine sinnvolle Lösung ist, das „Restvolk“ zur Volkvermehrung zu nutzen.

Abgeschwärmt, was tun?“ ist ein gutes Video von Simon Hummel, wie das Restvolk zur Ablegerbildung genutzt werden kann. Hier ganz konkret zur Bildung von 8 Einwabenablegern in 4er- Ablegerkästen. (Dauer: 15:03 min)

Bei einer Betriebsweise mit „angepasstem Brutraum“ würden es natürlich nicht so viele Ableger werden. Ich persönlich nutze vor allem 3er-Ablegerkästen (bzw. entsprechende Böden und Abtrennschieds). Bis zu 6 Ableger sind (mit etwas Glück) auch beim angepassten Brutraum aus einem abgeschwärmten Volk möglich.

Schwärme für neue Völker nutzen

Ehe ich zu den „Für und Wieder“ der Schwarmvermehrung komme, zuerst ein Beispiel für einen typischen Anwendungsfall der Schwarmvermehrung.

Schwarmvermehrung in der „klassischen“ Heideimkerei

Die frühe Schwarmvermehrung (z.B. Ende April / Mai), z.B. mittels Schwarmsäcken vor dem Flogloch, um viele Völker für die Spättracht (Heide) zu haben, wurde/wird in der Heideimkerei verwendet, da hier erst relativ spät im Herbst, die „Heidetracht/ Heidehonig“ gesammelt wird. Bis dahin sind die Schwarmvölker stark genug. Außerdem sind die „Heidetracht-Völker“ am Trachtende im „abgearbeitetet“ Zustand und die Zeit reicht oft nicht mehr, sie wieder soweit zu stärken, dass sie den Winter überleben können. Deshalb wurden/werden sehr viele Heidetracht-Völker am Ende „abgeschwefelt“ (getötet). Es besteht also hier nicht der Bedarf an „schwarmträgen Völkern“, sondern eher ein Bedarf an schwarmfreudigen Völkern für das nächste Frühjahr. Die späte Haupttracht und die geringe Überlebenschance der Völker für den Winter sind auch ein Grund für den höheren Preis des Heidehonigs.

Das Video zeigt das Einfangen der Schwärme mit Schwarmfangbeutel in der Heideimkerei.

Autor: Kleindienst-Andrée, Doré (Lizenz: CC-BY-NC-ND 3.0)

„Für und Wider“ der Schwarmvermehrung

Was sind Argumente FÜR die Vermehrung über Schwärme:

  • ein Start, möglichst kostengünstig/kostenfrei sein erstes bzw. seine ersten Bienen-Völker zu bekommen.
  • natürliche / naturnahe Weise, wie sich Bienen vermehren
  • realtiv gesunder „Neustart“ eines Bienenvolkes (weniger Varroa-Milben, neues Wachs, neuer Bau, Parasiten und Schädlinge weitestgehend im „alten Bau“ zurückgelassen
  • Schwarmvolk (der große Vorschwarm, erste Schwarm) entwickelt sich schnell und ist kräftig. Evtl. ist sogar noch eine Sommertracht (Spättracht/Honigtautracht oder Heidetracht) damit möglich.
  • Die Schwärme die auftreten, sollten eingefangen werden und sind nun mal da. Somit sollten sie auch überleben und neue Völker werden.

Was sind die Argumente WIDER die Schwarmvermehrung:

  • Ein abgeschwärmtes „Wirtschaftsvolk“ bringt meist keinen Honig mehr in der Saison, insbesondere, wenn auch noch Nachschwärme abgehen.
  • Zuchtkriterium „Schwarträgheit“:  Ein Schwarm hat gerade genau das Gegenteil getan. Diesen weiterzuvermehren fördert ggf.  „Schwarmfreudigkeit“, also genau das Gegenteil. Man erhält „schwarmfreudige“ Völker, also viel mehr Arbeit damit im nächsten Jahr und mit den künftigen Nachkommen.
  • Die Königin im Schwarm ist meist schon älter. Im Ablegerjahr schwärmt sie nicht. Im Folgejahr ist die Schwarmneigung bei „außreichend Platz“ und „geeigneter Betriebsweise“ ebenfalls geringer. Die Chance auf ein „Abschwärmen“ ist deshalb ab dem 3. Lebensjahr deutlich höher. => die Königin ist schon recht alt (Folgejahr wäre ihr 4.Lebensjahr).
  • Tod vieler Schwärme, die nicht eingefangen werden, inkl. Ärger und Kosten, wenn diese z.B. im Dachstuhl eines Wohnhauses, in einer Doppelwand, hinter der Wärmedämmung oder in einem Schornstein eingezogen sind.
  • Gesundheits- und Unfallrisiko beim Einfangen von Schwärmen

Neue Bienenvölker aus Schwärmen (außer Heideimkerei, s.o.)

  1. Da die Königin eines Schwarmes ggf. schon recht alt ist und „unbekannte Eigenschaften“ hat, kann sie ab Mitte/Ende Juli oder im August gegen eine junge Zuchtkönigin getauscht werden. Somit wird der Schwarm mit hoher Wahrscheinlichkeit ein gutes Wirtschaftsvolk im nächsten Jahr.
  2. Ich beobachte das Verhalten des „Schwarmvolks“ und dessen Volksentwicklung. Ist es friedfertig (kein Stechervolk) und entwickelt sich gut, lasse ich es „natürlich“ leben und greife nicht ein und behalte nur die Varroa im Auge. Hier gehe ich das Risiko ein, dass das Volk seine Königin gleich im zeitigen Frühjahr umweiselt (z.B. wegen des Alters) und es kein Wirtschaftsvolk (Honigvolk) wird. Ist es ein „Stechervolk“, sollte die Königin auf jeden Fall ersetzt werden!

In jedem Fall sollte bei „unbekannten Schwärmen“ in Regionen mit Faulbrutsperrbezierken im Umkreis von ca. 6 km vom Schwarmfangort die „Kellerhaft“ unbedingt eingehalten und die Futterkranzprobe auf Amerikanische Faulbrut durchgeführt werden. Sieh hierzu auch den „Schwarmfang-Beitrag„.


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