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Wildbienen-Aktion (Wohnungsgenossenschaft)

Wildbienen-Schutz einer Wohnungsgenossenschaft durch Nistblock-Aktion

Vorwort:

Im Rahmen eines umfassenden strategischen Gesamtprojektes zum „Zusammenleben 4.0“ ist es das Ziel der HA-NEUer Wohnungs-genossenschaft mit vielen „Plattenbauten“ ein Wohn- und Lebensumfeld zu bieten, was zukünftig für alle Generationen attraktiver und lebenswerter ist, als z.B. das Wohnen im eigenen Eigenheim.
Nicht nur aus Sicht des Umwelt- und Klimaschutzes und zur Schonung der natürlichen Ressourcen haben Wohngebiete mit größeren Mehrfamilienhäusern viele Vorteile, sondern auch für das Lebensgefühl und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ein Teilbereich der dazugehörenden Aktivitäten sind auch Aktionen und Projekte zum Umwelt-, Klima- und Naturschutz, wie diese Mitmach- und Bildungsaktion zum Wildbienen-Schutz.

Wildbienen-Aktion als Umwelt- und Bildungsaktion

… als Mitmach-Aktion für die Bewohner der HA-NEUer Wohnungsgenossenschaft und auch anderer Bewohner der Stadt. Vorbild für diese Wildbienen-Aktion ist ein Projektvorschlag „Wildbienen – 2025“ für das Kulturhauptstadt-Jahr 2025 in Chemnitz, welches auf dem Pilotprojekt der Mauerbienen-Aktion (Mitmach-Aktion) aufbaut.

Kurzzusammenfassung der Wildbienen-Aktion:
Mieter:innen der Genossenschaft stellen gemeinsam in ihren Kleingärten, auf geeigneten Balkonen, in Mietergärten oder in öffentlich zugänglichen Flächen der Genossenschaft Wildbienen-Nistblöcke mit Nistbrettchen auf, die in einer „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ gefertigt wurden.

Sowohl die Mitmachenden, als auch die Kinder und Jugendlichen des Wohngebietes, Schulklassen regionaler Schulen als auch Interessierte aus der Stadt können darüber am praktischen Beispiel viel zum  nachhaltigen Bienen-und Insektenschutz, zum natürlichen Gleichgewicht und zu angrenzenden Themen, wie nachhaltige Blühflächen lernen. Das verbessert nicht nur das Angebot an alternativen Bestäubern zu Honigbienen in den Kleingärten und den Wohngebieten, sondern hilft der Wildbienenpopulation und dem Verständnis für nachhaltige Blühflächen insgesamt. Die Bewohner:innen realisieren dieses Projekt gemeinsam mit der Genossenschaft. Das verbindet die Bewohner untereinander, steigert die Lebensqualität im Wohngebiet und verbessert so auch das „an einem Strang ziehen“ zwischen der Genossenschaft und ihren Mieter:innen. Den Bildungsansatz kann man am „Lernpfad zur Mauerbienen-Aktion“ des aracube e.V. nachvollziehen, der durch den Aufkleber an den Nistblöcken jederzeit, z.B. per Smartphone digital nutzbar ist. Außerdem wird über die Herstellung der Nistblöcke in einer „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ die sinnstiftende Arbeit/Beschäftigung und entsprechende Integration dieser Mitmenschen unterstützt.

Das Vorbild-Projekt wird ausführlich in folgendem Video vorgestellt (Dauer: 56:58 min):
Link zur Version des Videos mit Index:

Im Frühjahr 2021 (20.4.2021) wurde zur Vorbereitung der Wildbienen-Aktion durch die Genossenschaft in einem Mietergarten ein Pilot-Nistblock in einem entsprechenden Schutzkasten aufgestellt (Foto noch vor dem Schutzanstrich des Schutzkastens):

Pilot-Nistblock der HA-NEUer zum Versuchsstart 2021

Im September (13.9.2021) ist der Erfolg deutlich sichtbar:

voll belegter Nistblock des Pilotversuchs der HA-NEUer

wirklich alle Nistgänge sind belegt und zu  100% verschlossen.

Wie geeignet z.B. die Mietergärten der HA-NEUer Wohnungsgenossenschaft für diese Aktion sind, zeigt das folgende Bild:

Mit Klick auf die Bilder, kommt man zur „Detailansicht“

Entsprechend dieses Beispiels können sich nun Mieter:innen und Interessierte aus der Stadt an diesem Projekt beteiligen und eigene Nistblöcke mit entsprechendem „Lernpfad“ (Aufkleber mit dem QR-Code u. Link zum „Lernpfad“) erwerben, aufstellen und ihre Ergebnisse und Erfolge untereinander teilen.

Nachhaltigkeit:

Bis hierher könnte man fragen: „Warum nicht einfach ein typisches Insektenhotel für diese Aktion nehmen?
Die Antwort: „Weil das nicht nachhaltig wäre und auch deutlich weniger Bildungs-Potential hätte.
Deutlich wird dies z.B. wenn man an folgende Stelle im oben eingebundenen Projektviedo springt:

„29:09 min: Warum diese Nistblöcke als Bildungsprojekt so lehrreich sind (Video-Beispiele + Fotos)“

Die im Video angesprochene „Parasiten-Thematik“ ist ein wichtiger, vielleicht sogar entscheidender Grund gegen „typische Insektenhotels“.  WildBee, einer der Pioniere im Bereich der „künstlichen Nisthilfen“ (Insektenhotels) schließt diese typischen „künstlichen Nisthilfen“ inzwischen als sinnvolle Maßnahme zum WIldbienenschutz aus. Die überzeugende Begründung ist hier unter „künstliche Nisthilfen“ (wildbee.ch, 5.10.2021) nachzulesen. Ein Contra-Punkt aus dem verlinkten Beitrag ist unter anderen „Sie vermehren auch Gegenspieler enorm, so dass Wildbienen-Populationen an Nisthilfen zusammenbrechen können.“ Typische Insektenhotels können bereits ab dem 3.Standjahr als „Wildbienenfalle“ funktionieren, in der die Parasiten schon warten, die auch die neue Brut durch „natürliche Besiedelung“ vernichten.  Eine sinnvolle Parasiten-Reduzierung (Gegenspieler-Reduzierung) ist bei typischen Insektenhotels (auch wenn sie sonst „richtig“ hergestellt wurden) nicht sinnvoll möglich.

Die Nistblöcke dieser „Wildbienen-Aktion“ lassen dagegen sowohl die Reduzierung der Gegenspieler (Parasiten) zu, als auch eine vertiefte Bildung zu Wildbienen, die auch dem Schutz von selteneren Arten zugute kommt. Eine gefahrlose Beobachtung dieser häufigeren Wildbienen-Arten, ermöglicht praxisorientiertes Lernen, ohne die wirklich seltenen Arten dabei zu gefährden.

Außerdem leisten diese häufigeren Wildbienen-Arten, insbesondere die gehörnte und die rostrote Mauerbiene einen wichtigen Bestäubungsanteil, z.B. in Kleingärten und Grundstücken, alternativ zur Honigbiene. Mit diesen Nistblöcken kann also direkt der Bestäubungserfolg im einenen Garten relevant verbessert werden.

Nicht zuletzt gibt es einen aktuellen BOOM zu typischen Insektenhotels (inkl. Eigenbau). Dieses Projekt kann helfen, dieses Interesse in nachhaltigere Bahnen zum Wildbienenschutz zu lenken, ohne das die Menschen auf die „Wildbienen-Nisthilfe“ verzichten müssen.

Gemeinsame Aktion mit Naturschutz- und Umweltaktiven der Region

Die Wohnungsgenossenschaft möchte das Projekt gemeinsam mit städtischen Aktiven, der Stadtverwaltung und aus dem Bereich Naturschutz und Umwelt (BUND, NABU, Imkerverein usw. ) durchführen. Entsprechende Gespräche finden derzeit statt.
Es ist geplant, dass alle interessierten Mieter:innen und auch weitere Interessierte der Stadt bis Weihnachten 2021 entsprechende Nistblöcke der „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ erhalten und ggf. auch an ihre Lieben verschenken können.

2021 ist dabei als Pilot geplant. Bei Erfolg soll eine Fortsetzung in den folgenden Jahren erfolgen.

Praxisvideo: Mauerbienen-Aktion, Ein Wildbienen-Projekt

Mauerbienen-Aktion: Ein Mitmach-Projekt zum Lernen und Nachmachen

mit  Dirk Liesch, stellv. Vorsitzender Imkerverein Chemnitz 1874 e.V., Initiator der „Mauerbienen-Mitmach-Aktion“ (MBA)

Dieses konkrete Praxisbeispiel eines Mauerbienen-Mitmach-Projektes in Chemnitz eignet sich nicht nur für Wildbienen-Interessierte selbst, sondern auch für Alle mit eigenen Grundstücken und Gärten zur Unterstützung der Bestäubung. Es ist auch ein tolles praktisches Bildungsprojekt für Kinder und Jugendliche zum Thema Wildbienen- und Insektenschutz, also auch für Kinder, Enkel oder Schüler. Es ist nicht nur ein Nistblock der in einer lokalen Werkstatt für Menschen mit Behinderung zur besseren Bestäubung im Kleingarten geschaffen wurde. (Dauer 56:58 min):

Index zum Video:

  • 0:00 min : Begrüßung
  • 0:42 min : Fehler bei bestehenden Insektenhotels / Nisthilfen (Beispiel NABU-Chemnitz)
  • 2:15 min : Vorstellung und Begründung dieser Wildbienen Mitmach- und Bildungs-Aktion
  • 8:14 min : Wer wird durch diese Mauerbienen-Mitmachaktion angesprochen? Was sind die Zielgruppen?
  • 11:04 min: Selbstversuch in 2020 mit zwei „Pilotnistblöcken“
  • 11:50 min: Bestimmung der unterschiedlichen Wildbienenarten im Nistblock
  • 13:09 min: Schritte & Herausforderungen zur Umsetzung der Mauerbienen-Aktion
  • 17:17 min: Das Bildungskonzept der „objektbasierten Bildung“
  • 18:04 min: Marketing, Produktion, Finanzierungsmodell und Zeitplanung
  • 21:09 min: Pilotergebniss aus einem Nistblock des Selbstversuchs (2020)
  • 21:51 min: Projektbilder der Mauerbienen-Aktion mit Erklärungen
  • 24:03 min: Das Lernprojekt – die MBA als Bildungsprojekt
  • 26:09 min: Verteilung der Nistblöcke im Corona-Lockdown
  • 27:42 min: Erste Fotos und Kurzvideo zu den Nistblöcken der Aktion
  • 29:09 min: Warum diese Nistblöcke als Bildungsprojekt so lehrreich sind (Video-Beispiele + Fotos) 
  • 35:37 min: Fragen & Antworten
  • 36:09 min: Wenn man die Nistbrettchen selber macht – gibt es dazu spezielle Geräte?
  • 37:41 min: Womit reinigt man die Brettchen und Nistkanäle?
  • 38:42 min: Als welchem Holz sind die Brettchen und warum muss ich sie sauber machen?
  • 40:27 min: Wie werden die Kokons im Frühjahr wieder ausgebracht?
  • 41:43 min: Werden die Nistblöcke auch natürlich besiedelt (ohne Starter-Kokons)?
  • 45:08 min: Welches Holz nimmt man am besten für die Nistbrettchen?
  • 46:12 min: Wenn man die Kokons wäscht, saugen sie sich dann nicht voll?
  • 47:33 min: Ist eine Schlupfkammer für die Kokons auf den Nistbrettchen als Teil des Nistblocks sinnvoll?
  • 50:27 min: Wie lange dauert es, bis die Bienen aus den verdeckelten Gängen rauskommen?
  • 51:16 min: Was ist der richtige Reinigungszeitpunkt, bzw. wann kann in „normalen“ Insektenhotels das Material getauscht werden?
  • 52:38 min: Hinweise zur Ausbringung der Mauerbienen-Kokons (rechtliche Unsicherheit – Stichwort „Naturschutzbehörde“)
  • 56:33 min: Verabschiedung

Mauerbienen-Aktion (lebenswertes Chemnitz)

Die Chemnitzer Mauerbienen-Aktion (Initiative von lebenswertes Chemnitz) ist ein Praxisbeispiel zum Wildbienenschutz. Unter dem Link sind die Details zur Aktion zu finden. Diese Mauerbienen-Aktion basiert auf dem Thema „„Nisthilfen für Mauerbienen“  und den Informationen zur Mauerbienenzucht von Johann-Christoph Kornmilch. Als Bildungs-Ergebnis dieser „Mitmach-Aktion“ ist der „Mauerbienen-Lernpfad“ entstanden, der sich mittels QR-Code (oder Link) mit jedem ähnlichen Nistblock verbinden lässt.

Es ist eine  Aktion, die aktiv den Schutz von Wildbienen unterstützt. Die Mauerbienen-Aktion lässt sich einfach in anderen Regionen, Städten und Gemeinden nachmachen. Initiator könnte z.B. der lokale Imkerverein sein.
Das Video (2021) zum Projekt (Dauer 56:58 min):
Link zum Video mit Index.

Das Projekt in Zusammenfassung:
Es sollen sich möglichst viele Menschen der Gemeinde einen Nistblock für Mauerbienen in den Garten oder auf den Balkon stellen. Die initialen Nistblöcke dafür werden in einer lokalen Werkstatt für Behinderte gefertigt und mit einem Starterset an Bienenkokons (Rostrote und Gehörnten Mauerbiene) an die „Mitmacher“ des ersten Jahres übergeben (zu einem mit den Angeboten im Internet vergleichbaren Preis). Die gute Beobachtbarkeit des Lebenszyklus der Mauerbienen in den Nistblöcken soll das generelle Interesse an Wildbienen anregen und dazu führen, dass viele Mitmacher ab dem Folgejahr auch andere Nistunterstützungen für Wildbienen (z.B. für Erdnister) anbieten.  Zur Erreichung dieses Bildungsziel gibt es den digitalen „Lernpfad“ der das entsprechende (weiterführende) theoretische Wissen vermittelt, für Wildbienen nachhaltige Unterstützung zu bieten.

Gründe für das Nachmachen der Mauerbienen-Aktion in anderen Gemeinden:

  • Wildbienen sind weitaus gefährdeter als Honigbienen. Mauerbienen sind als Solitärbienen ein gutes und geeignetes Beispiel dafür.
  • Ein Mauerbienen-Nistblock ist eine viel bessere Alternative für all die Menschen, die sich mit dem Gedanken tragen ein „Honig-Bienenvolk“ im Garten (oder sogar auf dem Balkon) zu halten, um „Bienen zu retten“. Die Mauerbienen in den Blöcken lassen sich gut beobachten, wirken „im Block“ ebenfalls fast wie „ein Volk“ und benötigen kein umfassendes Wissen und Pflege, wie dies für ein Honigbienen-Volk im Interesse der Bienengesundheit notwendig ist.
  • Die Mauerbienen sind eine effektive Alternative zur Bestäubung durch Honigbienen im Kleingarten. Ein Gartenbesitzer kann mit 1-2 dieser Nistblöcke unabhängiger von der Bestäubung durch Honigbienen werden. Bei ungünstigem Wetter oder anderen „Massentrachten“ in der Umgebung haben die Mauerbienen (ähnlich wie Hummeln) sogar Vorteile für den Kleingarten und im Obst- und Beerenanbau.
  • Zwar sind Mauerbienen nur ein kleiner Ausschnitt aus den Wildbienen, aber diese Aktion hilft, die Beteiligten insgesamt für das Thema Wildbienen zu sensibilisieren. Etliche Mitmacher werden wahrscheinlich in den Folgejahren auch andere Wildbienenarten (z.B. „Erdnister“) gezielt unterstützen.
  • Diese Alternative zum „Honigbienenvolk auf dem Balkon“ kann helfen, dass sich Menschen bewusster im Themenumfeld „Imkerei und Bienenschutz“ entscheiden und deshalb, wenn es um „Bienenrettung“ geht, eher Wildbienen unterstützen oder sich bewusst für eine Imkerei mit umfassendem Wissen und höherem Zeitaufwand entscheiden. Damit ist sowohl der „Bienenrettung“ als auch der „Imkerei“ (Honigbienen-Haltung) geholfen.
  • Im Rahmen dieser initialen „Mauerbienen-Aktion“ für eine Gemeinde werden die Nistblöcke in einer lokalen Werstatt für Menschen mit Behinderung hergestellt, lokal und sozial. Das Fördert nicht nur die initiale Akzeptanz, sondern auch die Bereitschaft der lokalen Medien, über das Projekt zu berichten. Somit ist es einfacher, im ersten Jahr eine erste kritische Teilnehmerzahl  (im Chemnitz Beispiel – 100 Teilnehmer) zu erreichen.

Überlegungen zur Wirtschaftlichkeit:

Die Produktion einer solchen „Kleinserie“ in einer lokalen Behindertenwerkstatt ist kostenintensiver, als diese Anzahl an Blöcken über die verfügbaren Internet-Angebote zu bestellen. Allerdings ist die Art der Produktion für die ersten Mitmacher und für den Ersterfolg dieser Aktion (inkl. der Medienunterstützung) wichtig und sinnvoll.

Ggf. können lokale Sponsoren/Unterstützer es ermöglichen, dass die initialen Mitmacher die Nistblöcke (mit den Kokons des Starter -Sets) für einen ähnlichen Preis erhalten, wie sie über das Internet verfügbar sind. In späteren Jahren können die „Nachmacher“ ggf. die Nistblöcke über die entsprechenden Quellen im Internet bestellen, z.B. über „bienenhotel.de“ (Johann-Christoph Kornmilch), auch als Dank für sein freies Handbuch zur Mauerbienenzucht,welches schließlich der Ausgangspunkt für diese Projekt war. Somit „schließt sich der Kreis“.


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Bienengärten -Beispiele

Praktische Beispiele für „Bienengärten“

… mit konkreten Konzepten und Pflanzenbeispielen für Blüchflächen Hecken, Sträucher, Bäume, etc. Es sind Beispiele, aus denen man Überlegungen für sein eigenes Grundstück übernehmen kann.
(Wenn Ihr weitere gute Beispiele habt, teilt sie uns über den Link unten bitte mit.)

Bienengarten im Lehr- und Versuchsgut Köllitsch

Der Bienengarten im Lehr- und Versuchsgut Köllitsch“ – Anregungen zur Pflanzenauswahl, ist ein 12seitiges PDF-Informationsblatt (hier Direktlink zum PDF-Download), welches eine konkrete Gartengestaltung mit den entsprechenden Beispielpflanzen und deren Blühzeiten für folgende Gartenabschnitte zeigt:

  • Obstwiese mit Krokussen
  • Bienenweidestauden für einen sonnigen Gartenbereich
  • Bienenweidegehölze für einen sonnigen Gartenbereich
  • Bienenweidestauden für einen halbschattigen Gartenbereich
  • Bienenweidegehölze für halbschattige Gartenbereiche
  • Einjährige und überjährige Blühflächen
  • Bienenweiderosen und Begleitpflanzen

Insbsondere die Stauden- und Gehölzübersicht getrennt nach sonnigem Standort und Halbschatten mit den jeweiligen Blüzeiten ist interessant und in der gewählten Übersicht schnell erfassbar.


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Nisthilfen für Mauerbienen

Nisthilfen für Rostrote Mauerbiene und Gehörnte Mauerbiene

… zur Bestäubung im Obstbau,  im Kleingartenverein oder auf der Fallobstwiese.

Die rote bzw. rostrote Mauerbiene (Wikipedia) und die gehörnte Mauerbiene (Wikipedia) sind zwei solitär lebende Wildbienenarten, die sich gut gezielt in Gärten und im Obstbau ansiedeln lassen, und die nach 2-3 Jahren Populationsentwicklung eine sehr gute Bestäubungsleistung erreichen können. Damit stellen sie eine „naturnahe“ Alternative zu „Hummelvölkern“ und „Honigbienen“ dar, z.B. für Menschen, die „Bienen retten aber keinen Honig ernten“ möchten.

Ein Informationsblatt zum Thema „Wildbienen in Obstanlagen“ (LfULG Sachsen) beschreibt den Einsatz der Mauerbienen zur Bestäubung im Obstbau. (Link direkt zum PDF-Download des Faltblattes). Zwischenzeitlich wurden die Nisthilfen für Mauerbienen deutlich verbessert, so das auch die Gefährdung der Population durch Parasiten deutlich reduziert werden kann.

Insbesondere sind dafür „Modulare Nistblöcke“ aus „Nistbrettern“ (meist MDF-Platten) im Einsatz, wie sie auch im Wikipedia-Artikel zu „Mauerbienen“ dargestellt sind.

Mauerbienen -modulare Nisthilfe Nistbretter- 2015 by-RaBoe 003
Modulare Nisthilfen für Mauerbienen, aus „Nistbrettern“.
Mauerbienen -modulare Nisthilfe Nistbretter- 2015 by-RaBoe 004
„Nistbretter“ aus MDF-Platten mit meist 8mm oder 9-10mm Ausfräsungen

„https://www.bienenhotel.de“ ist eine gute Informationsquelle zur „Mauerbienen-Zucht„.  Insbesondere das dort zum Download erhältliche „Handbuch der Mauerbienenzucht“ (Direktlink zum PDF-Download) gibt viele wichtige Informationen für Jede, die sich mit dem Thema intensiver beschäftigen möchte.

Wer mit den Nistblöcken für Mauerbienen etwas professioneller arbeiten möchte (im Sinne des „Handbuchs der Mauerbienenzucht“), der sollte sich das folgende sehr gute Video ansehen, wie die Mauerbienen-Kokons für die Überwinterung entnommen werden können und wie die Nistbrettchen für das Folgejahr gereinigt und vorbereitet werden: „Einwintern von Wildbienen“ (wildbienengarten.at, Dauer 8:20 min):

Die „Nistblöcke“ aus MDF-Platten sollten nicht nass werden (und auch generell keine Feuchtigkeit in die Nistgänge von Mauerbienen gelangen), zudem stellt sich immer wieder die Frage, welche der vielen Möglichkeiten genutzt werden  sollte, die Nistbrettchen zu einem „Block“ zusammenzupressen (der Spanngurt ist nur EINE mögliche Option). Außerdem gibt es die Frage nach dem Schutz vor Spechten und anderen Vögeln (Thema: Ausfressen der Kokons), sowie des „Schlupfkästchens“ für die Kokons im Frühjahr. Dazu gibt es sehr viele Lösungsmöglichkeiten. Eine geeignete Kombination dafür (zum Nachbasteln in ähnlicher und abgewandelter Weise ) zeigt beispielsweise das folgende Video „Das Wildbienenhaus“ (Dauer:  3:20 min):

Hier noch einmal das Beispielvideo von Werner David, in dem er seine Versuche nach der sinnvollsten „Himmelsrichtung“ und die unterschiedlichen „Besiedlungen“ der Nistlöcher erläutert. Das ist informativ für Alle, die mit dieser Nisthilfe in zukunft Mauerbienen „halten“ möchten, auch wenn die Ergebnisse hinsichtlich der Himmelsrichtung der Fluglöcher in der eigenen Praxis deutlich anders aussehen können. (Dauer: 17:06 min):

 


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M2E1: Honigbienen, Wildbienen, Blühflächen – persönlicher Entscheidungsweg

„Honigbienen oder Wildbienen/Hummeln oder Blühflächen – mein Entscheidungsweg zur Bienenhaltung „

Wer sich mit dem Gedanken trägt, selbst Bienen zu halten, sollte das Video ansehen.
Wer Honig-Bienen halten möchte, um

  • die „Bienen zu retten“ und dabei
  • an ein Volk denkt,
  • nicht vor hat, viel Honig zu ernten, sondern
  • etwas für die Natur, Umwelt und Bestäubung tun möchte, 

für den ist dieses Video Pflicht. Denn es bewahrt Euch und vor allem die Bienen vor einem Fehler. Warum, wird in dem Video erklärt und begründet.

Das Video ist eine Live-Session Aufzeichnung im Bienen und Imkerei MOOC (biMOOC, 2020) in der Dirk Liesch, stellv. Vorsitzender Imkerverein Chemnitz 1874 e.V., biMOOC Initiator und Moderator als Vortragendem seinen Weg zur Imkerei, von der ersten Idee bist zu den heutigen Vorschlägen für Jungimker vorstellt und anschließend Fragen dazu beantwortet. (Dauer: 39:44 min)

PDF-Dokument der Präsentation im Video: Honigbienen, Wildbienen, Blühflächen – Entscheidung (PDF)

Index zum Video:

  • 0:00 min : Begrüßung und Vorstellung/Historie
  • 1:52 min : 2009 – Ursache für die Idee, Bienen zu halten
  • 2:40 min : Selber Bienen halten – ein Volk, für die Umwelt
  • 3:37 min : Argumente für die „Hold“-Entscheiung
  • 7:23 min : Start der Bienenhaltung ca. 5 Jahre später
  • 9:55 min : Stand heute – Völker und Bienenpaten
  • 16:11 min: Empfehlungen für Neueinsteiger
  • 19:36 min: Imkern – Blühflächen – Wildbienen
  • 28:58 min: Beginn Fragen & Antworten
  • 29:28 min: Empfehlung: Start mit Wildbienen, wenn Honig nicht das Ziel ist
  • 32:09 min: Wie kann ich die Links aus dem Vortrag (ohne abtippen) nutzen?
  • 32:40 min: Könntest Du etwas zur Einraumbeute sagen ?
  • 35:48 min: Warmbau vs. Kaltbau, was ist (wann) besser?
  • 37:32 min: Wie richten Wildbienen ihre Waben aus , im Warm- oder im Kaltbau?
  • 38:52 min: Verabschiedung

Ausbreitungskorridore

Ausbreitungskorridore für Insekten, Wildbienen und Schmetterlinge

Viele Insekten haben nur einen Bewegungsradius von wenigen hundert Metern. Deshalb gibt es auch mit Blühflächen das Risiko der „Verinselung“. Die Insekten können sich zwar auf der „Blühinsel“ vermehren, kommen aber nicht mehr davon weg, bis diese letztendlich umgeackert wird und die Insekten sterben.

Ausbreitungskorridor symbolisch
Ausbreitungskorridor – symbolisiert über den „Feldweg“

Deshalb müssen Wege, die „Verbundkorridore“,  geschaffen werden, welche Blühflächen und Lebensräume der Insekten, Schmetterlinge und Wildbienen miteinander verbinden.

Das müssen keine „Netze von Blühstreifen“ sein, sondern das kann auch nach dem „Trittstein“-Modell erfolgen, also einem Netz aus „Lebensraum-Inseln“, die so eng beeinander liegen, dass sie von den Insekten, Schmetterlingen und Wildbienen gut überwunden werden können.

Zu einem nachhaltigen Blühkonzept gehört deshalb auch, sich über diese Verbreitungskorridore (egal ob „Streifen“ oder „Trittsteine“) Gedanken zu machen.

Das ist eine Anwendung der Konzepte:

  • Biotop-Verbundsysteme
  • Verbundkorridore

Ein praktisches Beispiel für einen solchen „Biotopverbund“ in Zusammenarbeit zwischen Lanwirten, Imkern, lokalen Unternehmen und Naturschutzorganisationen ist im Praxisbeispiel: „Förderung von Honigbienen, Wildbienen und Insekten in der Saat-Gut Plaußig Voges KG“  im Video der Session-Aufzeichnung ab (17:10 min: „Biotopverbund Leipzig Nord“,  Link direkt an die Stelle im Video) vorgestellt.

Ein Vorschlag für einen solchen „Biotopverbund“ in der Stadt ist im Video der „Frühblüher-Mitmach-Aktion“ von „lebenswerets Chemnitz ( ) enthalten ab 4:21 min : „Verbreitungskorridore, Blüh- und Überwinterungs-Verbund“ (Link direkt an Stelle im Video).

Beide Projekte sind zur Nachahmung und zum Nachmachen in möglichst vielen Regionen auf dem Land und in Städten und Gemeinden gedacht.


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Nisthilfen und Überwintern

Nisthilfen und Überwinterungsmöglichkeiten für Wildbienen (inkl. Hummeln), Schmetterlinge

… und andere nützliche Insekten.

Die Nist-/Brut- und Überwinterungsvarianten der Wildbienen, Schmetterlinge und Insekten sind so vielfältig wir ihre Artenzahl. Für sehr viele Arten passen die typischen Insektenhotels (selbst wenn sie richtig gebaut sind, was häufig nicht der Fall ist) nicht. Es muss also auch hier auf eine entsprechenden Viefalt geachtet werden. (die Zusammenstellung hier entsteht nach und nach – auch mit Euren Hinweisen):

Ein gute Video-Sammlung zum Thema Wildbienen und Nisthilfen ist ist der Youtube-Kanal von „Werner David“. Folgendes Beispielvideo des Kanals, ist für Alle, die über eine „Mauerbienen-Ansiedlung“ im Garten oder der Kleingartensparte nachdenken, sehr informativ (Dauer: 17:06 min):

Eine weitere gute Video-Sammlung zum Thema Wildbienen und Nisthilfen bietet der Youtube-Kanal von „wildbee.ch“.

„Erdnister“ ist das erste Beispiel-Video daraus, welches die Anlage von Nisthilfen für Wildbienen und Insekten, die in der Erde/Boden nisten recht gut (zum Nachmachen) zeigt. Die Beispiele sind auch für Imker-AGs und Schulgärten geeignet (wildbee.ch, Dauer: 3:25 min):

Ein zweites Video zeigt die „Morschholz-Bewohner“ (Dauer 2:28min):

Ein drittes Video stellt die Hohlraum-Bewohner vor (wildbee.ch, 2:09 min):

Die „Steilwand – Bewohner“ werden in folgendem Video vorgestellt (Dauer 3:45 min):

Die Wildbienen die im Mark von Halmen und Stengeln leben, stellt dieses Video vor (Dauer: 3:16 min):

Und das letzte Vorstellungsvideo aus dieser Auswahl stellt die Hummeln vor (Dauer 4:26 min):

Aber auch ein Video, wie es NICHT geht und was Ihr im Handel NICHT kaufen und auch NICHT nachbauen solltet, möchten wir hier direkt einbinden (Werner David, 13:57 min):

zu empfehlende weitere Informationsquellen:

Auch bei Stein und Trockemauern, großflächigen Nisthilfen u.ä.  gilt die Problematik wie bei den anderen „Strukturelementen“ in der Landwirtschaft: Landwirte und Bäuerinnen gehen hier ganz schnell die Gefahr ein, dass sie das, was sie hier NEU schaffen, zukünftig NIE wieder enfernen oder verlegen können!  (ein echtes Hemmnis, auch wenn eigentlich der Wille da ist)


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