Droplegverfahren – ein Beitrag zur Risikominderung.
mit Anke Hoppe, Sächsisches Landesamt für Umwelt Landwirtschaft und Geologie (LfULG), Referat 73 – Pflanzenschutz
„Spritzen“ in der Landwirtschaft und im Obstanbau führt regelmäßig zu Spannungen zwischen Naturschützern, Imkerinnen und Landwirten.
Die „Dropleg“-Technik wird als eine Lösung gesehen, die beiden Seiten besser gerecht wird. Ist das so?
Kann das Verfahren einen Beitrag zur Risikominderung bei der Durchführung von Pflanzenschutzmaßnahmen leisten? Ist es praxistauglich und bekämpft es ertragsrelevante Krankheiten genauso effektiv wie konventionelle Verfahren?
Im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsvorhabens sowie einem Strategieversuch wurde das Dropleg-Verfahren hauptsächlich im Winterraps geprüft. Auch zur Abdrift im Winterweizen wurde die Technik getestet. Die Praxistests und auch die interessanten Ergebnisse sind in der biMOOC Live-Session Aufzeichnung erläutert (Dauer: 43:34min):
Frühjahrsentwicklung der geschiedeten Völker, Arbeiten am Bienenvolk und Antworten auf Fragen
mit Rolf Schülbe (Landesverband Sächsischer Buckfastimker und seit mehr als 50 Jahren Imker)
Auf vielfachen Wunsch ist dies ein Folgevortrag auf „Benutzung des Wärmeschiedes im angepassten Brutraum„. Die Teilnehmer hatten hier noch einmal die Möglichkeit ihn persönlich auszufragen, wie er imkert und warum er es so macht. Demzufolge enthält der Fragen und Antworten Bereich sehr viel tolles Wissen zur Bienenhaltung im angepassten Brutraum. Es sind teilweise kleine Vorträge im Vortrag mit tollem Erfahrungswissen. Besonders interessant ist der Prozess, inkl. Ablegerbildung direkt mit dem Abernten (letzte Honigernte: Abernten, Ableger bilden, Varroa behandeln, Füttern). Der Direktzugang über den Index ermöglicht dazu einen sucharmen Zugriff. (Gesamtdauer: 1:34 h).
17:55 min: Wie sieht Dein Varroa – Konzept aus? (mit Seitenblick zur Honigernte, Ablegerbildung bei der Honigernte und richtigem Füttern)
30:54 min: Sind die Schiede Eigenbau? (mit Zusatzinformationen zu Wärmeschieden)
33:09 min: Müssen die Bienen nicht zuviel heizen, wenn man bei Kälte schon den Honigraum aufsetzt?
34:27 min: Wie machst Du den Wabenaustausch / Wabenhygiene?
37:37 min: Wan ist ein günstiger Zeitpunkt die Honigräume aufzusetzen?
38:16 min: Wie wird der erste Honigraum geschleudert – z.B. wenn Raps eingetragen wurde?
40:31 min: Komme ich mit 10er Dadant hin, wenn ich zwei Wärmeschiede einsetze?
43:54 min: Wie bekomme ich vier Völker um ca. 600m versetzt, ohne dass die Bienen zurückfliegen? (mit Seitenblick auf Eigenbau-Wärmeschied)
47:27 min: Wie viele Honigräume setzt Du auf einmal auf?
48:18 min: Warum müssen im Frühjahr neben dem eingeengten Brutraum die Waben weg und lassen sich diese nicht im Juli für Ableger verwenden? (mit Diskussion)
55:34 min: Wenn die Waben hinter dem Schied im Frühjahr entnommen werden, haben sie doch kein Futter mehr?
01:00:44 : Macht auch eine Dämmfolie auf den Rähmchen Sinn?
01:03:14 : Was sollte man statt Bienenfluchten verwenden? (Bezug auf den „Abernteteil“ der „Varroa-Konzept“ Frage)
01:06:26 : Was ist der Vorteil des Schiedens im Winter auf drei Waben statt auf fünf Waben? (Bezieht sich auf das konkret gezeigte Beispiel-Volk)
01:10:11 : Kann das Volk (neuer Brutraum mit den Honigräumen) mit offenem Gitterboden bis zum nächsten Tag stehenbleiben?
01:12:57 : Gibt es bei den fünf Rähmchen noch einen Drohnenrahmen und wenn ja, wo ist der?
01:14:08 : Es muss mehr reinkommen als verbraucht wird (Aufsetzen des Honigraumes) – wie kann man das ohne Stockwage entscheiden?
01:15:01 : Wie ist das mit der Schwarmkontrolle, wenn das Brutnest so wenig wie möglich gestört werden soll?
01:17:50 : Wie viele Mittelwände tust Du in den neuen Brutraum?
01:21:08 : Kann ich auf Zander einräumig mit Schieds arbeiten?
01:22:01 : Wie kann ich meine neuen Hinterbehandlungsbeuten bevölkern?
01:25:42 : Welches Zellmaß verwendest Du, 5,4mm oder ein Kleineres?
01:30:57 : Wann wird die Königin getauscht (wie alt lässt Du sie werden)? + Wann gibst Du den Baurahmen zu?
Wildbienen-Schutz einer Wohnungsgenossenschaft durch Nistblock-Aktion
Vorwort:
Im Rahmen eines umfassenden strategischen Gesamtprojektes zum „Zusammenleben 4.0“ ist es das Ziel der HA-NEUer Wohnungs-genossenschaft mit vielen „Plattenbauten“ ein Wohn- und Lebensumfeld zu bieten, was zukünftig für alle Generationen attraktiver und lebenswerter ist, als z.B. das Wohnen im eigenen Eigenheim.
Nicht nur aus Sicht des Umwelt- und Klimaschutzes und zur Schonung der natürlichen Ressourcen haben Wohngebiete mit größeren Mehrfamilienhäusern viele Vorteile, sondern auch für das Lebensgefühl und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ein Teilbereich der dazugehörenden Aktivitäten sind auch Aktionen und Projekte zum Umwelt-, Klima- und Naturschutz, wie diese Mitmach- und Bildungsaktion zum Wildbienen-Schutz.
Wildbienen-Aktion als Umwelt- und Bildungsaktion
… als Mitmach-Aktion für die Bewohner der HA-NEUer Wohnungsgenossenschaft und auch anderer Bewohner der Stadt. Vorbild für diese Wildbienen-Aktion ist ein Projektvorschlag „Wildbienen – 2025“ für das Kulturhauptstadt-Jahr 2025 in Chemnitz, welches auf dem Pilotprojekt der Mauerbienen-Aktion (Mitmach-Aktion) aufbaut.
Kurzzusammenfassung der Wildbienen-Aktion:
Mieter:innen der Genossenschaft stellen gemeinsam in ihren Kleingärten, auf geeigneten Balkonen, in Mietergärten oder in öffentlich zugänglichen Flächen der Genossenschaft Wildbienen-Nistblöcke mit Nistbrettchen auf, die in einer „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ gefertigt wurden.
Sowohl die Mitmachenden, als auch die Kinder und Jugendlichen des Wohngebietes, Schulklassen regionaler Schulen als auch Interessierte aus der Stadt können darüber am praktischen Beispiel viel zum nachhaltigen Bienen-und Insektenschutz, zum natürlichen Gleichgewicht und zu angrenzenden Themen, wie nachhaltige Blühflächen lernen. Das verbessert nicht nur das Angebot an alternativen Bestäubern zu Honigbienen in den Kleingärten und den Wohngebieten, sondern hilft der Wildbienenpopulation und dem Verständnis für nachhaltige Blühflächen insgesamt. Die Bewohner:innen realisieren dieses Projekt gemeinsam mit der Genossenschaft. Das verbindet die Bewohner untereinander, steigert die Lebensqualität im Wohngebiet und verbessert so auch das „an einem Strang ziehen“ zwischen der Genossenschaft und ihren Mieter:innen. Den Bildungsansatz kann man am „Lernpfad zur Mauerbienen-Aktion“ des aracube e.V. nachvollziehen, der durch den Aufkleber an den Nistblöcken jederzeit, z.B. per Smartphone digital nutzbar ist. Außerdem wird über die Herstellung der Nistblöcke in einer „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ die sinnstiftende Arbeit/Beschäftigung und entsprechende Integration dieser Mitmenschen unterstützt.
Im Frühjahr 2021 (20.4.2021) wurde zur Vorbereitung der Wildbienen-Aktion durch die Genossenschaft in einem Mietergarten ein Pilot-Nistblock in einem entsprechenden Schutzkasten aufgestellt (Foto noch vor dem Schutzanstrich des Schutzkastens):
Im September (13.9.2021) ist der Erfolg deutlich sichtbar:
wirklich alle Nistgänge sind belegt und zu 100% verschlossen.
Wie geeignet z.B. die Mietergärten der HA-NEUer Wohnungsgenossenschaft für diese Aktion sind, zeigt das folgende Bild:
Entsprechend dieses Beispiels können sich nun Mieter:innen und Interessierte aus der Stadt an diesem Projekt beteiligen und eigene Nistblöcke mit entsprechendem „Lernpfad“ (Aufkleber mit dem QR-Code u. Link zum „Lernpfad“) erwerben, aufstellen und ihre Ergebnisse und Erfolge untereinander teilen.
Nachhaltigkeit:
Bis hierher könnte man fragen: „Warum nicht einfach ein typisches Insektenhotel für diese Aktion nehmen?“
Die Antwort: „Weil das nicht nachhaltig wäre und auch deutlich weniger Bildungs-Potential hätte.“
Deutlich wird dies z.B. wenn man an folgende Stelle im oben eingebundenen Projektviedo springt:
„29:09 min: Warum diese Nistblöcke als Bildungsprojekt so lehrreich sind (Video-Beispiele + Fotos)“
Die im Video angesprochene „Parasiten-Thematik“ ist ein wichtiger, vielleicht sogar entscheidender Grund gegen „typische Insektenhotels“. WildBee, einer der Pioniere im Bereich der „künstlichen Nisthilfen“ (Insektenhotels) schließt diese typischen „künstlichen Nisthilfen“ inzwischen als sinnvolle Maßnahme zum WIldbienenschutz aus.Die überzeugende Begründung ist hier unter „künstliche Nisthilfen“ (wildbee.ch, 5.10.2021) nachzulesen. Ein Contra-Punkt aus dem verlinkten Beitrag ist unter anderen „Sie vermehren auch Gegenspieler enorm, so dass Wildbienen-Populationen an Nisthilfen zusammenbrechen können.“ Typische Insektenhotels können bereits ab dem 3.Standjahr als „Wildbienenfalle“ funktionieren, in der die Parasiten schon warten, die auch die neue Brut durch „natürliche Besiedelung“ vernichten. Eine sinnvolle Parasiten-Reduzierung (Gegenspieler-Reduzierung) ist bei typischen Insektenhotels (auch wenn sie sonst „richtig“ hergestellt wurden) nicht sinnvoll möglich.
Die Nistblöcke dieser „Wildbienen-Aktion“ lassen dagegen sowohl die Reduzierung der Gegenspieler (Parasiten) zu, als auch eine vertiefte Bildung zu Wildbienen, die auch dem Schutz von selteneren Arten zugute kommt. Eine gefahrlose Beobachtung dieser häufigeren Wildbienen-Arten, ermöglicht praxisorientiertes Lernen, ohne die wirklich seltenen Arten dabei zu gefährden.
Außerdem leisten diese häufigeren Wildbienen-Arten, insbesondere die gehörnte und die rostrote Mauerbiene einen wichtigen Bestäubungsanteil, z.B. in Kleingärten und Grundstücken, alternativ zur Honigbiene. Mit diesen Nistblöcken kann also direkt der Bestäubungserfolg im einenen Garten relevant verbessert werden.
Nicht zuletzt gibt es einen aktuellen BOOM zu typischen Insektenhotels (inkl. Eigenbau). Dieses Projekt kann helfen, dieses Interesse in nachhaltigere Bahnen zum Wildbienenschutz zu lenken, ohne das die Menschen auf die „Wildbienen-Nisthilfe“ verzichten müssen.
Gemeinsame Aktion mit Naturschutz- und Umweltaktiven der Region
Die Wohnungsgenossenschaft möchte das Projekt gemeinsam mit städtischen Aktiven, der Stadtverwaltung und aus dem Bereich Naturschutz und Umwelt (BUND, NABU, Imkerverein usw. ) durchführen. Entsprechende Gespräche finden derzeit statt.
Es ist geplant, dass alle interessierten Mieter:innen und auch weitere Interessierte der Stadt bis Weihnachten 2021 entsprechende Nistblöcke der „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ erhalten und ggf. auch an ihre Lieben verschenken können.
2021 ist dabei als Pilot geplant. Bei Erfolg soll eine Fortsetzung in den folgenden Jahren erfolgen.
„Wie ich imkere und warum ich es so tue“
-Ein Bienenjahr mit Dr. Hardt-
In dieser Live Session stellt Michael Hardt als langjähriger Imker vor, wie er selbst imkert und erklärt, warum er es so tut und beantwortet Eure Fragen. Gerade als Jungimker und Anfänger ist eine der entscheidenden Fragen, wie möchte man imkern (Betriebsweise). Erfahrenen Imkern „über die Schulter“zu sehen und an deren Erfahrungsweg und Überlegungen teilzuhaben, ist eine Entscheidungshilfe, den eigenen Weg zu finden, oder zu verbessern auch wenn man nicht alles 1:1 nachmacht. Auch gibt es Antworten auf viele Fragen, so dass auch der direkte Zugriff über den Index sinnvoll sein kann. Neben Grundlagen gibt es auch interessante Tipps für fortgeschrittenere Imkerinnen, z.B. zum Schwarmfang oder zur Lagerung von Honig in vakuumverschweißten Beuteln.(Dauer: 75:32 min)
„Benutzung des Wärmeschiedes im angepassten Brutraum“
mit Rolf Schülbe (Landesverband Sächsischer Buckfastimker und seit mehr als 50 Jahren Imker)
Über das eigentliche Thema des Wärmeschied-Einsatzes in der Betriebsweise „angepasster Brutraum“ hinaus, ist dieser Vortrag voll mit Wissen eines sehr erfahrenen Imkers. Wer aus solchen langjährigen Erfahrungen lernen möchte um das ein oder andere an den eigenen Bienen auszuprobieren, sollte sich dieses Video ansehen. Es sind auch viele Erfahrungen enthalten, die auch außerhalb der Betriebsweise „angepasster Brutraum“ interessant sind. Aus dem Index (unter dem Video) ist ganz gut zu erkennen, welche weiteren Themen angesprochen werden. (Dauer: 67:56 min):
Index zum Video:
0:14 min : Vorstellung Rolf Schülbe, Imker seit 1968
1:55 min : Einführung zum Thema: Einengen der Völker mit Wärmeschied
2:13 min : Bedeutung starker Völker beim Einwintern und Erklärung angepasster Brutraum
Die Honig-Party ist eine Feier mit ca. 4-8 Gästen bei der sich alles thematisch um Honig, Bienen und Bienenprodukte dreht. Was das alles sein kann, können die folgenden Fragen zeigen:
Welche interessanten Informationen gibt es zu Bienen und deren Verhalten?
Welche Getränke lassen sich mit Honig herstellen bzw. mixen und deshalb auf der Party anbieten?
Welche Essen (Salate, Hauptspeisen, Deserts) lassen sich mit Honig zubereiten?
Welche Verwendungen gibt es für Honig, Wachs, Propolis, Pollen, Bienengift (z.B. Kosmetik, Entspannung, Dekoration, Naturmedizin)?
Welche Filme, Videos, Musik, Töne, Texte und Geschichten gibt es mit Bezug zu Bienen und Bienenprodukten?
Was gibt es weiteres Interessantes zu Bienen, Wildbienen, Insekten, Blüten und direkt und indirekt angrenzenden Themen.
Die erste Idee für diese „Motto-Party“ entstand Ende 2019 für den privaten Bereich. Die ersten Versuche kamen ganz gut an und hatten positive Auswirkung auf den Honigverkauf. Aus diesem Grund könnte das Konzept auch für andere Imkerinnen interessant sein, um zukünftige „Honig – Kunden“ auf eine etwas andere Art zu gewinnen .. oder auch nur im privaten Freundeskreis eine Feier rund um das eigene Hobby zu gestalten.
Das ist der Grund hier eine konkrete Anregung für „Honig-Partys“ zu erstellen und für die unterschiedlichen Abschnitte eine Ideen-Sammlung zu schaffen, so dass es Varianten (z.B. verschiedene Rezept-Ideen) gibt.
Die Hauptkomplexe sind (noch in Bearbeitung):
Getränke: Alkoholisch und Nichtalkoholisch
Essen / Rezepte: Rezepte für Vorspeisen, Hauptgerichte, Desserts
Bienen-Themen/Medien:
Geschichten & „Imker-Latein“ über „Leben der Bienen“, z.B. Volkverhalten, Königin und Kommunikation (Rund- und Schwänzeltanz)
Videos, z.B.: „Bienen und Blumen – Ladykracher“
Pflege: Informationen zu „Honig und Bienenwachs“ in der Pflege/Kosmetik (Cleopatra) + Inhaltsstoffe & Wirkungen.
– Honig-/Salz – Peeling, Honigmaske, Lippenbalsam
Musik:
möglichst passend für Gäste (z.B. jeder Gast bringt 2-3 Lieblingssongs mit), aber auch „ABBA – Honey Honey 1974“ o.ä. kann zwischendurch ganz witzig sein.
Spiel- , Spaß- und Tanz – Ideen: – „Bienen-Wichteln“ (verdeckte Karten, mit Fragen und Aufgaben, wie beim Wichteln verschieben, bei gewürfelter „6“ umdrehen und beantworten/ausführen, Karte raus, neue rein =>weiter)
Das ist nur ein „grobes Beispiel“ als Anregung für eigene Ideen und Varianten.
Kommentare/Hinweise: (Link noch anpassen)
Ergänzungs- o. Änderungsvorschläge hier im biMOOC-Forum (oncampus) direkt zu diesem Inhalt, oder als eMail (unbedingt mit dieser URL) an uns Autoren.
Es ist eine Aktion, die aktiv den Schutz von Wildbienen unterstützt. Die Mauerbienen-Aktion lässt sich einfach in anderen Regionen, Städten und Gemeinden nachmachen. Initiator könnte z.B. der lokale Imkerverein sein.
Das Video (2021) zum Projekt (Dauer 56:58 min): Link zum Video mit Index.
Das Projekt in Zusammenfassung:
Es sollen sich möglichst viele Menschen der Gemeinde einen Nistblock für Mauerbienen in den Garten oder auf den Balkon stellen. Die initialen Nistblöcke dafür werden in einer lokalen Werkstatt für Behinderte gefertigt und mit einem Starterset an Bienenkokons (Rostrote und Gehörnten Mauerbiene) an die „Mitmacher“ des ersten Jahres übergeben (zu einem mit den Angeboten im Internet vergleichbaren Preis). Die gute Beobachtbarkeit des Lebenszyklus der Mauerbienen in den Nistblöcken soll das generelle Interesse an Wildbienen anregen und dazu führen, dass viele Mitmacher ab dem Folgejahr auch andere Nistunterstützungen für Wildbienen (z.B. für Erdnister) anbieten. Zur Erreichung dieses Bildungsziel gibt es den digitalen „Lernpfad“ der das entsprechende (weiterführende) theoretische Wissen vermittelt, für Wildbienen nachhaltige Unterstützung zu bieten.
Gründe für das Nachmachen der Mauerbienen-Aktion in anderen Gemeinden:
Wildbienen sind weitaus gefährdeter als Honigbienen. Mauerbienen sind als Solitärbienen ein gutes und geeignetes Beispiel dafür.
Ein Mauerbienen-Nistblock ist eine viel bessere Alternative für all die Menschen, die sich mit dem Gedanken tragen ein „Honig-Bienenvolk“ im Garten (oder sogar auf dem Balkon) zu halten, um „Bienen zu retten“. Die Mauerbienen in den Blöcken lassen sich gut beobachten, wirken „im Block“ ebenfalls fast wie „ein Volk“ und benötigen kein umfassendes Wissen und Pflege, wie dies für ein Honigbienen-Volk im Interesse der Bienengesundheit notwendig ist.
Die Mauerbienen sind eine effektive Alternative zur Bestäubung durch Honigbienen im Kleingarten. Ein Gartenbesitzer kann mit 1-2 dieser Nistblöcke unabhängiger von der Bestäubung durch Honigbienen werden. Bei ungünstigem Wetter oder anderen „Massentrachten“ in der Umgebung haben die Mauerbienen (ähnlich wie Hummeln) sogar Vorteile für den Kleingarten und im Obst- und Beerenanbau.
Zwar sind Mauerbienen nur ein kleiner Ausschnitt aus den Wildbienen, aber diese Aktion hilft, die Beteiligten insgesamt für das Thema Wildbienen zu sensibilisieren. Etliche Mitmacher werden wahrscheinlich in den Folgejahren auch andere Wildbienenarten (z.B. „Erdnister“) gezielt unterstützen.
Diese Alternative zum „Honigbienenvolk auf dem Balkon“ kann helfen, dass sich Menschen bewusster im Themenumfeld „Imkerei und Bienenschutz“ entscheiden und deshalb, wenn es um „Bienenrettung“ geht, eher Wildbienen unterstützen oder sich bewusst für eine Imkerei mit umfassendem Wissen und höherem Zeitaufwand entscheiden. Damit ist sowohl der „Bienenrettung“ als auch der „Imkerei“ (Honigbienen-Haltung) geholfen.
Im Rahmen dieser initialen „Mauerbienen-Aktion“ für eine Gemeinde werden die Nistblöcke in einer lokalen Werstatt für Menschen mit Behinderung hergestellt, lokal und sozial. Das Fördert nicht nur die initiale Akzeptanz, sondern auch die Bereitschaft der lokalen Medien, über das Projekt zu berichten. Somit ist es einfacher, im ersten Jahr eine erste kritische Teilnehmerzahl (im Chemnitz Beispiel – 100 Teilnehmer) zu erreichen.
Überlegungen zur Wirtschaftlichkeit:
Die Produktion einer solchen „Kleinserie“ in einer lokalen Behindertenwerkstatt ist kostenintensiver, als diese Anzahl an Blöcken über die verfügbaren Internet-Angebote zu bestellen. Allerdings ist die Art der Produktion für die ersten Mitmacher und für den Ersterfolg dieser Aktion (inkl. der Medienunterstützung) wichtig und sinnvoll.
Ggf. können lokale Sponsoren/Unterstützer es ermöglichen, dass die initialen Mitmacher die Nistblöcke (mit den Kokons des Starter -Sets) für einen ähnlichen Preis erhalten, wie sie über das Internet verfügbar sind. In späteren Jahren können die „Nachmacher“ ggf. die Nistblöcke über die entsprechenden Quellen im Internet bestellen, z.B. über „bienenhotel.de“ (Johann-Christoph Kornmilch), auch als Dank für sein freies Handbuch zur Mauerbienenzucht,welches schließlich der Ausgangspunkt für diese Projekt war. Somit „schließt sich der Kreis“.
Kommentare/Hinweise:
Ergänzungs- o. Änderungsvorschläge hier im biMOOC-Forum (oncampus) direkt zu diesem Inhalt, oder als eMail (unbedingt mit dieser URL) an uns Autoren.
Winterlinge (Eranthis hyemalis) gehören zu den ersten Frühblühern im neuen Jahr. Ihre gelben Blüten sind nicht nur sehr schön, sondern sie sind außerdem eine erste sehr wichtige Bienen- und Insektenweide, denn zu der Zeit (Anfang/Mitte Februar) gibt es sonst nicht viel an Pollen und Nektar in der Natur zu holen. Außerdem sind sie sehr gut für „Frühblüher – Blühflächen“ im öffentlichen Bereich in Stadten und Gemeinden geeignet.
Die Mitmach-Aktion von „lebenswertes Chemnitz“, bei der die Bewohner einer Stadt/Gemeinde gemeinsam Winterling-Flächen im öffentlichen Bereich anlegen, ist ein Praxisbeispiel zu nachhaltigen und langfristigen Blühflächen und Insektenschutz, welches in vielen Gemeinden nachgemacht werden kann. Die Aktion findet im Frühjahr von Mitte April (Samen reif) bis Anfang Juni (Blätter gelb und ziehen ein) statt. Der Zeitraum variiert etwas , je nach Wetter im jeweiligen Frühjahr.
0:00 min : Winterling als schöner und wertvoller Pollen und Nektarspender im zeitigen Frühjahr
1:25 min : Gemeinschaftsaktion/Mitmach-Aktion und botanische Besonderheiten von Winterlingen
2:34 min : Knollen und Samen direkt aus Kleingartenvereinen und von Gartenbesitzern
3:30 min : Was sind gute Pflanzstellen für Winterlinge?
4:13 min : Zusammenfassung und Aufruf zum Mitmachen
Auf derProjekt – Seite der Winterling-Aktionsind neben Detailinformationen zum Ablauf der Winterling-Aktion auch Dokumentvorlagen und wichtige Tipps für die Aussaht und Pflanzung enthalten.
Kommentare/Hinweise:
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„Honigbienen oder Wildbienen/Hummeln oder Blühflächen – mein Entscheidungsweg zur Bienenhaltung „
Wer sich mit dem Gedanken trägt, selbst Bienen zu halten, sollte das Video ansehen. Wer Honig-Bienen halten möchte, um
die „Bienen zu retten“ und dabei
an ein Volk denkt,
nicht vor hat, viel Honig zu ernten, sondern
etwas für die Natur, Umwelt und Bestäubung tun möchte,
für den ist dieses Video Pflicht. Denn es bewahrt Euch und vor allem die Bienen vor einem Fehler. Warum, wird in dem Video erklärt und begründet.
Das Video ist eine Live-Session Aufzeichnung im Bienen und Imkerei MOOC (biMOOC, 2020) in der Dirk Liesch, stellv. Vorsitzender Imkerverein Chemnitz 1874 e.V., biMOOC Initiator und Moderator als Vortragendem seinen Weg zur Imkerei, von der ersten Idee bist zu den heutigen Vorschlägen für Jungimker vorstellt und anschließend Fragen dazu beantwortet. (Dauer: 39:44 min)